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Heftige Gewitter in NRWUnwetterwarnung für Köln aufgehoben – ICE-Züge umgeleitet

Bereits am Donnerstag kam es vielerorts in Deutschland zu starken Gewittern und Regen. Am Freitag sollte es nun noch ungemütlicher werden. Hier alle Infos für NRW und Köln im Ticker.

Menschen in vielen Regionen Deutschlands mussten sich am Freitag (20. Mai 2022) auf heftige Unwetter einstellen.

Ab den Mittagsstunden waren in NRW und Rheinland-Pfalz schwere Gewitter mit erhöhter Unwettergefahr möglich! „Dabei lokal extrem heftiger Starkregen um 40 Liter pro Quadratmeter in kurzer Zeit, großer Hagel bis fünf Zentimeter und schwere Sturmböen bis Orkanböen mit Geschwindigkeiten zwischen 100 und 130 Kilometern pro Stunde. Vereinzelte Tornados nicht ausgeschlossen“, prognostizierte der Deutsche Wetterdienst (DWD).

Im EXPRESS.de-Ticker können Sie den Tagesverlauf noch einmal nachlesen.

Alles zum Thema Deutscher Wetterdienst

NRW-Innenminister Herbert Reul mit eindringlicher Warnung

  • Wegen Ästen und Bäumen auf den Gleisen musste die Bahnstrecke zwischen Paderborn und Altenbeken gesperrt werden. Betroffen seien der Regional- und Fernverkehr, Züge würden umgeleitet, sagte ein Bahnsprecher. Auf der Strecke Köln - Wuppertal - Dortmund/Hamm wurden die ICE- und IC-Züge zwischen Köln und Dortmund über Düsseldorf umgeleitet. Auf der Fernverkehrsstrecke zwischen Köln/Düsseldorf und Berlin fuhren aufgrund eines Notarzteinsatzes keine ICE zwischen Bielefeld und Hannover. Ob der Einsatz mit dem Unwetter zusammenhängt, wurde zunächst nicht bekannt.
  • Vor allem im Osten des Landes und im Kreis Euskirchen könne es laut DWD auch am Abend noch zu Orkanböen und „extrem heftigem“ Starkregen kommen. Die Menschen müssten zudem mit Hagelkörnern rechnen. Die Unwetterwarnung der Stufe 4 gilt vielerorts zunächst bis 18.00 Uhr.
  • „Im Bereich der Eifel bemerken wir gerade ein etwas kräftigeres Gewitter“, erklärte eine Meteorologin des DWD. „Das sind zwei größere Zellen, die kurz hintereinander über das Gebiet ziehen und so mehr Regen bringen können.“ Dieses Unwetter könnte im Grenzbereich an Nordrhein-Westfalen vorbeiziehen. Weitere einzelne Gewitter, die aus dem Westen nach NRW ziehen, seien auch am Abend nicht ausgeschlossen.
  • NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) hat die Bevölkerung angesichts der Unwetterwarnungen zu besonderer Vorsicht aufgerufen. „Bleiben Sie bitte zu Hause. Vermeiden Sie Aufenthalte im Freien. Halten Sie insbesondere Abstand von Gebäuden, Bäumen, Gerüsten und Hochspannungsleitungen! Gehen Sie nicht in Keller oder tiefer gelegene Geschosse“, sagte Reul am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.
  • Er appellierte an die Bürgerinnen und Bürger: „Nehmen Sie die Warnungen des Deutschen Wetterdienstes sehr ernst.“ Gewarnt werde vor teils extremem Gewitter mit massiven Auswirkungen und heftigem Starkregen. Die Menschen sollten sich über Warn-Apps wie „Nina“ und „DWD Warnwetter“ informieren. Zudem sollten sie auf Sirenenalarm sowie Radio- und Lautsprecherdurchsagen achten. Aktuell gilt die Wetterwarnung bis Freitagabend, 21 Uhr.
  • In Köln warnte der DWD ab 14.17 Uhr vor starken Gewittern: „Bei Blitzschlag besteht Lebensgefahr! Es sind unter anderem verbreitet schwere Schäden an Gebäuden möglich. Bäume können entwurzelt werden und Dachziegel, Äste oder Gegenstände herabstürzen. Überflutungen von Kellern und Straßen sowie örtliche Überschwemmungen an Bächen und kleinen Flüssen sind möglich.“ Gegen 15.30 Uhr wurde die Warnung für Köln aufgehoben, aber die Lage bleibt angespannt. Für andere Teile Nordrhein-Westfalens ist sie noch aktiv.

Stadt Köln warnt – Circus Roncalli sagt Nachmittagsshow ab

  • Stadt Köln warnt vor Aufenthalt im Freien: Es können Bäume umstürzen und Äste abbrechen. Die Stadt Köln bittet daher die Bevölkerung darum, Waldgebiete, Parkanlagen und Alleen zu meiden. Aus Sicherheitsgründen sind der Forstbotanische Garten, der Botanische Garten/Flora, Finkens Garten und der Lindenthaler Tierpark seit 12 Uhr geschlossen.
  • Die städtischen Friedhöfe müssen aufgrund der Wetterlage ebenfalls ab 16 Uhr voraussichtlich bis zum morgigen Samstag, 21. Mai 2022, für den Publikumsverkehr geschlossen werden. Sie werden nach und nach im Laufe des Samstagvormittags wieder geöffnet.
  • Der Circus Roncalli hat seine Nachmittagsshow um 15.30 Uhr aufgrund des drohenden Unwetters abgesagt. Aktuell gastiert der auf dem Neumarkt in der Kölner Innenstadt. Bereits am Donnerstag wurde die Nachmittagsshow abgesagt. Die Veranstaltung am Abend fand wie geplant statt.
  • Für die ausgefallenen Vorstellungen wird es zwei Sondervorstellungen am kommenden Samstag (21. Mai) um 11 Uhr und am Sonntag (22. Mai) um 18 Uhr geben, heißt es auf der Facebook-Seite des Zirkus.

Deutscher Wetterdienst warnt vor schweren Gewittern – Schule endet um 11.30 Uhr

  • Die Bezirksregierung Köln hat bekannt gegeben, dass in allen Kölner Schulen der Unterricht aufgrund der Unwetterlage um 11.30 Uhr endet. Ausgenommen hiervon sind schriftliche Nachschreibeprüfungen im Abitur sowie Prüfungen in den Berufskollegs. Das gilt auch für den Rhein-Sieg-Kreis. Die Bezirksregierungen Düsseldorf, Arnsberg und Münster überlassen es den Schulen, den Unterricht frühzeitig zu beenden.
  • Laut Mitteilung der Bezirksregierung Köln an die Schulen sind bei Bedarf Schulgebäude so lange offen zu halten, bis ein sicherer Heimweg möglich ist. Schülerinnen und Schüler, die bis zum Antritt eines sicheren Heimwegs in der Schule verbleiben, sind durch die Schule zu beaufsichtigen.
  • Ein Gewittertief zieht ab Freitagmittag von Westen her über die nördliche Mitte hinweg und sorgt für eine großräumige und heftige Unwetterlage, teilt der DWD mit.
  • Dabei werden verbreitet schwere, zum Teil auch extreme Gewitter mit massiven Auswirkungen erwartet. Die Gewitter sind begleitet von schweren Sturm- oder Orkanböen zwischen 90 und 130 km/h (Bft 10-12) sowie heftigem Starkregen um 40 l/m² in einer Stunde und Hagel mit einer Korngröße um 5 cm.
  • In Köln gilt bis Freitagabend, 20 Uhr, eine Sturmwarnung. Es können zum Beispiel einzelne Äste herabstürzen. Achten Sie besonders auf herabfallende Gegenstände.
  • Teils ist auch extrem heftiger Starkregen mit rund 60 l/m² in wenigen Stunden wahrscheinlich. Auch einzelne Tornados sind nicht ausgeschlossen.
  • Es besteht die Gefahr von kleinräumigen Überflutungen sowie Baum- und Astbruch. Auch Beeinträchtigungen der Infrastruktur sind möglich.
  • Hier informiert der DWD über aktuelle Wetterwarnungen.

Wegen Unwetter-Warnung: Erzbistum sagt Dankfeier für Fluthelfer ab

  • Das Erzbistum Köln hat die Dankfeier mit Kardinal Rainer Maria Woelki für Helfer der Flutkatastrophe in Bad Münstereifel wegen des angekündigten Unwetters kurzfristig abgesagt. „Diese Entscheidung fällt uns nicht leicht. Dennoch sehen wir aufgrund unserer Verantwortung für den Schutz der Teilnehmenden keine andere Möglichkeit“, teilte das Erzbistum am Freitagmorgen mit.
  • Aufgrund der Wetterprognosen hat das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) den Hochwasser-Informationsdienst aktiviert. Die Niederschläge könnten sich auf die Abflüsse in den Gewässern im Land auswirken. Eine konkrete Vorhersage der betroffenen Gebiete sowie der jeweilige Zeitraum sei noch nicht möglich. In von Starkregen betroffenen Gebieten könne es zu örtlichen Überflutungen kommen, die Wasserstände könnten in den betroffenen Gebieten deutlich ansteigen.
  • Die Prognosen des Hochwasservorhersagemodells deuteten derzeit in den Gebieten von Erft und Rur und deren Zuflüssen auf einen Anstieg der Wasserstände hin. Die Bevölkerung sollte sich fortlaufend informieren, beispielsweise über die Warn-App Nina, so das Lanuv.
  • Schon am Donnerstag (19. Mai 2022) zogen schwere Gewitter über NRW. Zeitweise war der Bahnverkehr in die Niederlande unterbrochen. Am späten Abend meldete die Bahn dann, internationale Fernzüge zwischen Amsterdam, Köln und Frankfurt seien wieder ohne Einschränkungen unterwegs. An der Bahnstrecke zwischen Köln und Wuppertal wurden für Freitag noch Verspätungen und Ausfälle bei der Bahn erwartet. Betroffen seien die Linien des Fernverkehrs, teilte die Bahn am Freitagmorgen mit.
  • Der Streckenabschnitt sei nur eingeschränkt befahrbar. Einzelne Züge würden deshalb umgeleitet und verspäteten sich. Teilweise entfielen die Halte Hagen, Wuppertal und Solingen. Reisende sollten ihre Verbindung deshalb unbedingt vor der Fahrt prüfen.

Unwetter in NRW und ganz Deutschland: Wann ist es vorbei?

In der Nacht zum Samstag ziehen die Gewitter dann voraussichtlich nach Osten ab, von Westen her beruhigt sich die Lage. „Nur entlang und südlich der Donau noch längere Zeit teils kräftige Gewitter mit Starkregen um 25 Litern pro Quadratmeter pro Stunde“, so die Prognose.

Es soll dann nicht mehr so warm wie bisher sein - mit Höchsttemperaturen an der Küste zwischen 14 und 18, sonst 20 bis 25 Grad, am Oberrhein bis 27 Grad. (dpa)