FC-Fan im Büdchen erstochenFrank L.: Seine Witwe ist stinksauer auf die Stadt Köln

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Martina L. und Tochter Lisa in ihrem Büdchen in Dünnwald 

Köln-Dünnwald – Der Fall Frank L. erschütterte Dünnwald im Dezember. Der Besitzer vom „Dünnwalder Büdche em Veedel“ wurde mit vier Messerstechen getötet. Ein Nachbar (55) wurde festgenommen. Seitdem müssen seine Witwe Martina L. und Tochter Lisa das Geschäft alleine führen.

Wie sich ihr Leben ohne Frank L. gestaltet, erklärten sie jetzt im TV. EXPRESS sah die Doku vorab. 

Die Macher der Kabel1-Reportage „Unser Kiosk“ (läuft am Donnerstag, 20.15 Uhr) besuchten die Hinterbliebenen vor Ort besuchten auch mit ihnen das Grab ihres Mannes und Vaters.  

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Die beiden Frauen schütteten ihnen ihr Herz aus. „Finanziell ist das große Problem“, erklärte Martina L. darin. „Uns fehlt der Lohn von meinem Mann, das sind 1600 Euro im Monat. Wir kriegen noch immer von niemandem Geld und der Kiosk wirft nicht genug ab.“

Familie übt Kritik an der Stadt Köln

In Sachen Hinterbliebenen-Rente käme „niemand in die Pötte“, erklärt die tapfere Martina. „Wir warten immer noch auf den Rentenbescheid, damit wenigstens darüber etwas Geld reinkommt. Ich weiß bis heute nicht, wie viel da kommen wird.“

Auch Tochter Lisa hat resigniert: „Wenn Du was vom Amt willst, dauert das ganz lange. Die müssten sich ja auch Gedanken darüber machen, dass wir das benötigen. Das ist denen aber anscheinend egal. Richtige Verarsche irgendwie.“

„Weißer Ring“ hilft der Familie

Auch die Opferrente der LVR, die anvisiert wurde, sei bisher nicht geflossen. „Wir können gerade so etwas essen, aber nicht alle Rechnungen zahlen.“

Zu den Geld-Problemen kommt die Trauer um Frank. „Wir denken jeden Tag an ihn, seitdem das passiert ist“, erklärt Martina. „Wir kommen auch gar nicht dazu, irgendwie runterzukommen.“ Es gibt viele Nachbarn aus dem Veedel, die den beiden helfen, etwa die Kosten für Bestattung und Trauerfeier übernahmen.

Auch der Verein „Weißer Ring“, der Opfern von Straftaten hilft, steht Martina L. zur Seite, will Gelder für sie auftreiben. „Nach dem Opfer-Entschädigungs-Gesetz ist der Staat verpflichtet, die Folgen einer Straftat zu minimieren“, erklärt Vereinsvertreter Gregor Weber.

Martina betont, es sei für die Hinterbliebenen fünf vor zwölf.  „Ich weiß sonst nicht mehr  wie es weiter gehen soll. Es muss ein Wunder her.