Unfall an Einkaufscenter WeidenKVB-Drama! Frau und Kind geraten unter die Bahn

Schweres Gerät am Einsatzort. Die Frau ist in diesem Moment noch unter der Bahn eingeklemmt.

Köln – Tödliches Drama vor dem Rhein-Center in Weiden: Eine Frau (66) und ihr Enkel (4) wollen am Mittwoch um 15.45 Uhr die Aachener Straße überqueren und werden von einer Bahn erfasst. Die Frau wird fast 20 Meter mitgeschleift, der Junge wird von der Bahn gerammt und zur Seite geschleudert. Laut Zeugen ist die Oma mit ihrem Enkel trotz roter Ampel einfach losgelaufen.

Der dramatische Einsatz. Es ist gegen 17 Uhr, als acht Sanitäter und Ärzte im Rettungswagen stehen und um das Leben der älteren Dame kämpfen, die fast eine Stunde unter dem Triebwagen der Bahn der Linie 1 eingeklemmt war. Mit einem Feuerwehr-Kran haben die Retter den Waggon angehoben und die 66-Jährige befreit. Aber sie hat schwerste Verletzungen und keinen Herzschlag mehr.

Ihr Enkel ist zu diesem Zeitpunkt schon auf dem Weg in die Uniklinik. Auch er wurde bei dem Zusammenprall schwer verletzt. In der Klinik gelingt es den Ärzten, seinen Zustand zu stabilisieren.

Wiederbelebungsmaßnahmen kommen zu spät

Nach etwa einer weiteren Stunde geben die Notärzte im Rettungswagen auf. Die Wiederbelebungsmaßnahmen brachten keinen Erfolg. Die Oma erliegt noch vor Ort ihren schweren Verletzungen. Eine Zeugin, die den Unfall beobachtet hat, steht schockiert an der Einsatzstelle. Auch für sie wird ein Rettungswagen bestellt.

Inzwischen sind erste Angehörige, darunter auch die Tochter der Verstorbenen, an der Einsatzstelle eingetroffen. Als sie von der Polizei erfahren, was passiert ist, brechen einige von ihnen in Tränen aus. Für die Eltern des verunglückten Jungen werden Notfallseelsorger zur Einsatzstelle bestellt.

Zusätzliche Seelsorger fahren zu weiteren Familienmitgliedern, die nur eineinhalb Kilometer vom Einkaufscenter entfernt wohnen und betreuen sie.

Doch die Frage nach dem Warum bleibt. Wie konnte es zu diesem Unglück kommen? Obwohl der Bahnübergang an dieser Stelle über eine Fußgängerampel und Drängelgitter verfügt, kommt es immer wieder zu schweren Unfällen. „Dabei ist die Führung durch das Gitter so, dass man als Fußgänger die kommende Bahn sofort sehen muss“, sagte ein Polizist vor Ort.

Erst um 18.35 Uhr wurde der Bahn- und Autoverkehr stadtauswärts wieder freigegeben.