100 Jahre alter KolossTrauriger Anblick in Kölner Park – erste Vermutung nicht bestätigt

Reste eines Baumes liegen auf dem Boden

Die umgestürzte Rosskastanie am 1. Januar 2023 im Kölner Stadtgarten.

Im Kölner Stadtgarten in der Innenstadt ist eine Rosskastanie umgekippt. Der Baum war etwa 100 Jahre alt. Die Stadt äußert sich zum Grund.

von Matthias Trzeciak (mt)

Trauriger Anblick für alle Spaziergängerinnen und Spaziergänger im Kölner Stadtgarten.

Auf dem Boden liegen nur noch morsche Äste – bis zum Silvestertag (31. Dezember 2022) stand an dieser Stelle ein stattlicher Baum.

Im Kölner Stadtgarten ist eine 100 Jahre alte Rosskastanie umgekippt

Der rund 18 Meter hohe Koloss ist ausgerechnet am letzten Tag des Jahres 2022 zusammengebrochen.

„Es handelt sich um eine etwa 100 Jahre alte Rosskastanie“, erklärt eine Pressesprecherin der Stadt Köln gegenüber EXPRESS.de. „Der Baum hatte einen Stammdurchmesser von rund 1,30 Meter. Der Kronendurchmesser betrug etwa zehn Meter.“

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Über die Ursache spekuliert ein Twitter-Nutzer und kritisiert das Grünflächenamt der Stadt Köln: „Wieder ein alter Baum weg. Schlecht gepflegt, zu warmer Sommer. Klimawandel und Untätigkeit der Verwaltung hinterlassen Spuren.“

Holzfäule – Stadt Köln äußert sich zur Ursache

Die Stadt hat zwischenzeitlich die Aesculus hippocastanum, so die lateinische Bezeichnung, genauer untersucht. „Die Ursache ist Holzfäule – auch Weißfäule genannt – im Bereich des Stammes, die bei der letzten Kontrolle im Juli 2022 nicht erkennbar war“, teilt die Sprecherin mit.

Weißfäule wird meist durch einen Pilz, dem Riesenporling, verursacht. Vor allem Buchen, Eichen, Linden und Kastanien sind betroffen. Der Befall durch den Riesenporling bleibt oft lange unentdeckt. Ob auch in diesem Fall der Riesenporling die Weißfäule ausgelöst hat, ist nicht bekannt.

Zuletzt musste in Troisdorf-Spich eine über 150 Jahre alte Rotbuche gefällt werden. Sie war vom Riesenporling befallen und drohte umzukippen. Viele Bürger und Bürgerinnen trauerten um den Baum. Sie stellten Kerzen auf und hinterließen Trauerbotschaften.

Und was passiert nun am ehemaligen Standort der Rosskastanie im Kölner Stadtgarten? Die Stadt Köln versichert: „Dort wird eine Ersatzpflanzung der gleichen Baumart erfolgen.“