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Tragödie im UrlaubLeiter des Kölner Domforums in Tod gestürzt

Rainer Tüschenbönner, ein Mann mit hoher Stirn und Brille

Rainer Tüschenbönner ist im Wanderurlaub in den Tod gestürzt. Das Foto zeigt ihn am 23. August 2021 im Domforum.  

Schock in Köln: Der Leiter des Domforums ist tödlich verunglückt.

Schreckliche Tragödie im Wanderurlaub: Rainer Tüschenbönner, der Leiter des Kölner Domforums, ist tot. Der 62-Jährige stürzte am Samstag (18. Oktober) im Allgäu bei einer Wanderung rund 100 Meter in die Tiefe.

Der Unfall ereignete sich bei Schwangau, auf dem Weg zum Branderschrofen. Obwohl die Unglücksstelle teils mit Drahtseilen gesichert war, kam es zu dem furchtbaren Absturz.

Tüschenbönner war mit seiner Frau im Urlaub. Nach Angaben der Polizei waren keine weiteren Personen an dem Unfall beteiligt. Obwohl Ersthelferinnen und Ersthelfer sofort mit Reanimationsversuchen begannen, konnten die eintreffenden Rettungskräfte nur noch den Tod des 62-Jährigen feststellen.

Die Nachricht löste in Köln Fassungslosigkeit aus. Stadtdechant Robert Kleine, der den Tod am Sonntag bekanntgab, zeigte sich erschüttert. „Mir fehlen die Worte“, hieß es in einer ersten Mitteilung. Seine Gedanken und Gebete seien bei Tüschenbönners Frau und ihren drei Kindern.

Stadtdechant würdigt Verstorbenen: mit Herz und Akribie bei der Sache

Seit 2011 war Tüschenbönner das Gesicht des Domforums, dem Informations- und Besucherzentrum des Doms direkt gegenüber der Kathedrale. Er hatte den Aufbau von Anfang an begleitet und das Profil der Einrichtung in der Kölner Citypastoral entscheidend mitgeprägt.

„Wir verdanken es Rainer Tüschenbönner und seinem Team, dass das Domforum ein echter Leuchtturm der Kirche in Köln ist“, würdigte ihn Kleine gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Tüschenbönner sei „mit Herzblut und Akribie“ bei der Sache gewesen, „immer präsent, immer freundlich und immer mit einem offenen Ohr für die Mitarbeitenden und die Besucher.“ Kleine sagte, er verliere einen Freund, Berater und Wegbegleiter.

Auch Norbert Bauer, Leiter der Karl-Rahner-Akademie, reagierte bestürzt auf die Nachricht vom Tod seines Kollegen. Er fand ein treffendes Bild für dessen Arbeit: „Die gläserne Außenseite des Domforums mit ihrer Durchlässigkeit steht sinnbildlich für Rainer Tüschenbönners Arbeit. (...) Tüschenbönner hat den offenen Blick der Kirche in die Stadt und die Welt ermöglicht – und umgekehrt.“

Eines der letzten Projekte, für das sich Tüschenbönner stark eingesetzt hatte, ist die Installation „Himmelsleiter“ der Wiener Künstlerin Billi Thanner. Sie leuchtet seit September an der Fassade und im Inneren des Domforums.

„Menschen können einander zum Segen werden, weil Zusammenhalt und Solidarität zum Hoffnungszeichen, zur Erfahrung des Himmels auf Erden werden können“, schrieb Tüschenbönner selbst dazu.

Für diesen Montag hat Kleine die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu Gebet und stillem Gedenken eingeladen. Auch in der Abendmesse um 18.30 Uhr im Dom wird des Verstorbenen besonders gedacht. (red)