Beim Halbmarathon in Köln gab es Dramen und Tränen.
Tränen und Dramen bei Köln-Marathon„Horror meines Lebens“
Ob Freudentränen, pure Qual oder ein Läufer ganz ohne Schuhe – beim Halbmarathon in Köln schrieben mehr als 23.000 Läuferinnen und Läufer ihre ganz eigenen, emotionalen Geschichten.
Der „Kölner Stadt-Anzeiger“ hat einige von ihnen im Ziel getroffen.
„Die Kölner Straßen fühlen sich gut an“, schwärmt Jesko aus Witten. Seit 15 Jahren läuft der besondere Athlet jeden Wettkampf barfuß und war nun zum ersten Mal hier beim Halbmarathon dabei.

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Jesko aus Witten läuft seit 15 Jahren barfuß.
Sein Urteil? „Das Kopfsteinpflaster ist wie eine Fußmassage.“ Nur eine einzige Straße war ihm zu ungemütlich: „Da bin ich auf den weißen Markierungsstreifen gelaufen.“ Jesko kann jetzt mit Recht behaupten: Köln ist ein Gefühl – vor allem für die Füße. Und nicht nur der Asphalt gefiel ihm. „Ich habe sehr viele schöne Ecken gesehen, ich habe immer wieder gestaunt.“
Ohne ihr Funkemariechen-Kostüm geht bei Anna aus Frechen gar nichts!
Für ihren zweiten Halbmarathon in Köln hatte sie extra Gummibärchen-Tütchen mit ihrem Foto zum Verteilen dabei. Sie selbst pushte sich mit Gels. Trotz leichter Oberschenkelprobleme kam sie gut durch. Was sie am meisten motivierte? „Der Krach von den Zuschauerinnen und Zuschauern am Ring.“ Ihr nächstes Ziel: der komplette Marathon. Danach soll sogar der Ironman folgen!

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Anna aus Frechen verteilte Gummibärchen.
„Das war einfach krass“, sagt Joy aus Köln mit Freudentränen in den Augen. Sie hat ihren ersten Halbmarathon geschafft, obwohl sie kaum trainiert hat! „Ich hatte mit Problemen gerechnet, aber es lief alles wie von allein, ich weiß nicht wie.“
Im Ziel wird sie von Partner Malte und Baby Lotti (2) im Tragekorb jubelnd empfangen. Wegen zu viel Arbeit in den letzten Monaten blieb keine Zeit für die Vorbereitung. „Aber die Begeisterung an der Strecke hat mich getragen.“

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Joy wird von Partner Malte und Lotti im Tragekorb empfangen.
Ein unvergessliches Geschenk zum 40. Geburtstag! Nele und Bastian aus Warendorf sind ihren ersten Halbmarathon gemeinsam gelaufen. „Das war ganz großartig, das war ganz viel Euphorie“, schwärmen die beiden.
Nele ist begeistert von ihrem Mann: „Er ist die ganze Zeit an mir drangeblieben, das war ganz wunderbar.“ Und nach der Premiere ist vor dem nächsten Lauf: „Wann machen wir den nächsten?“, überlegen sie schon im Ziel.

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RTL-Sportmoderator Andreas von Thien hatte viel trainiert.
„Der Horror meines Lebens“, so lautet das knallharte Urteil von RTL-Sportmoderator Andreas von Thien. Was war passiert?
Bei Kilometer 10 machte die Wade zu, bei Kilometer 15 zwickte das Knie. „Ich habe mich ein halbes Jahr vorbereitet, aber manchmal ist es einfach so“, erklärt er enttäuscht. Und bringt sein Mitgefühl zum Ausdruck: „Was muss das für Profis eine Tragödie sein, die auf so etwas hintrainieren.“
Teamwork pur bei Vater Patrick und Sohn Nick aus Sülz! Seite an Seite haben sie den Lauf gemeistert. „Ich habe meinen ersten Halbmarathon nur dank Nick geschafft“, gesteht der Vater. Eine Krankheit hatte ihn im Training zurückgeworfen. „Aber Nick hat mich beim Lauf zärtlich angeschoben.“ Das Schönste für die beiden waren die vielen Freunde, die über die ganze Stadt verteilt waren und ihnen zujubelten. Ständig seien Nachrichten gekommen und einer habe sogar angerufen. (red)