Vor Gericht in KölnKuriose Posse um Thomas Drach: Prozess kann nicht fortgesetzt werden

Der Angeklagte Thomas Drach betritt den Gerichtssaal und winkt in Richtung Publikum.

Der Prozess gegen Thomas Drach, hier ein Foto aus dem April 2022, konnte nicht wie geplant fortgesetzt werden.

Der Prozess gegen Reemtsma-Entführer Thomas Drach kann zunächst nicht fortgesetzt werden. Der Grund ist eine Verletzung des Angeklagten, die er sich beim Fußball zugezogen hat.

Mit dieser „Fortsetzung“ des Prozesses gegen Thomas Drach vor dem Kölner Landgericht hat niemand gerechnet. Eigentlich sollte der Fall des 62-Jährigen wegen diverser Raubüberfälle am Montag (30. Januar 2023) weitergehen, doch daraus wurde nichts – wegen einer kuriosen Posse!

Drach habe sich eine Sportverletzung zugezogen, hieß es vor Gericht. Der Prozess kann nicht wie geplant fortgesetzt werden, denn Drach ist nicht transportfähig.

Thomas Drach verletzt sich beim Fußball in der JVA

Wie der Vorsitzende Richter mitteilte, hat der Angeklagte eine Prellung am Brustkorb. Eine „extreme Schmerzsymptomatik“ habe zur Folge, dass er nicht transportfähig sei. Für gewöhnlich wird Drach mit einem Hubschrauber aus der Untersuchungshaft in der Justizvollzugsanstalt Köln-Ossendorf zum Landgericht geflogen.

Was ist passiert? Am Rande des Prozesses teilte ein Drach-Verteidiger mit, dass der 62-Jährige sich am Freitag (27. Januar 2023) bei einem Fußballspiel in der JVA verletzt habe. Ein Gegenspieler habe ihn angesprungen und mit dem Knie an der Brust verletzt.

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Im aktuellen Prozess, der seit Februar 2022 läuft, werden Drach vier Raubüberfälle auf Geldtransporter in Köln, Frankfurt am Main sowie im hessischen Limburg zur Last gelegt.

Zudem wird ihm versuchter Mord vorgeworfen. Drach soll bei zwei Überfällen auf Geldboten geschossen und diese erheblich verletzt haben.

Bekannt wurde Drach 1996 mit der Entführung des Tabakkonzernerben Jan Philipp Reemtsma, den er erst nach einer Lösegeldzahlung wieder frei ließ. Später kam es zur Anklage, im Jahr 2000 wurde Drach zu vierzehneinhalb Jahren Haft verurteilt worden. (tw, mit dpa)