Wieder Taxi-Demo in KölnVor allem einen Konkurrenten im Visier – „Lage dramatisch“

Mehrere Taxis stehen in Deutz – dort fand eine Taxi-Demo statt.

Bereits am 4. März 2021 demonstrierten Taxi-Fahrer und -Fahrerinnen in Köln. Nach einer Versammlung an der Deutzer Werft fuhren sie hupend und blinkend in einem Autokorso durch die Kölner Innenstadt.

In Köln findet am Donnerstag eine große Taxi-Demo statt. Darum geht es den Fahrern und Fahrerinnen ...

von Matthias Trzeciak  (mt)

Nicht zum ersten Mal gehen die Taxi-Fahrer und -Fahrerinnen in Köln auf die Barrikaden. Auch am Donnerstag (12. Oktober 2023) werden sie den Innenstadtverkehr lahmlegen.

Der große Protest richtet sich vor allem gegen einen Mitkonkurrenten. Uber ist vielen Taxi-Unternehmen schon lange ein Dorn im Auge, weil sie günstiger sind.

Kölner Taxi Ruf kritisiert den Konkurrenten Uber

„Die Lage des Taxigewerbes in vielen deutschen Großstädten ist dramatisch“, heißt es in einer Mitteilung von Taxi Ruf. „Die Taxifahrer und -fahrerinnen mit ihren durch Behörden festgesetzten Preisen geraten durch Preisdumping von Anbietern wie Uber unter erheblichen Druck.“

Taxi-Ruf-Vorstand Aleksandar Dragicevic erläutert ein weiteres Problem:  Die Firmen wiederum, die für Uber Fahrten durchführen, würden im Bereich der „organisierten Schwarzarbeit“ arbeiten, um die Dumping-Preise zu realisieren. Das sei auch das Ergebnis der ARD-Recherche „Das System Uber“.

Ein Dumping-Wettbewerb ließe sich durch Mindestpreise wirksam und nachhaltig unterbinden, ist Dragicevic der Ansicht. Und genau dieses Instrument sehe das Personenbeförderungsgesetz bereits vor.

Seit der letzten Novelle 2021 gebe es den Behörden die Möglichkeit, neben Vorgaben für Taxitarife auch Mindestbeförderungsentgelte für Mietwagen von Uber & Co. zu bestimmen. Bislang würde es Mindestpreise aber nur in Leipzig geben.

Uber spricht von einem strukturelles Taxi-Problem

„Was wir benötigen, sind Lösungen für moderne Mobilität und mehr Wettbewerb, im Sinne der Umwelt, der Verbraucher und Verbraucherinnen und des Taxi-Gewerbes. Wir brauchen keine Zementierung des Status Quo. Der Ruf nach mehr Regulierung sorgt nicht für eine Verbesserung der Situation, sondern schadet allen“, widerspricht Uber-Pressesprecher Tobias Fröhlich.

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Und ergänzt: „Wie eine progressive Taxi-Politik aussehen kann, sehen wir in München. Mit der Einführung von Taxi-Festpreisen hat die Stadt einen großen Schritt in die richtige Richtung getan. Wir wünschen uns, dass weitere Kommunen diesem Beispiel folgen.“

Taxis seien fast überall in einer tiefen Krise, auch in Städten, in denen Uber gar nicht aktiv sei. Es gebe in Deutschland also offensichtlich ein strukturelles Taxi-Problem.

Taxi-Demo in Köln startet um 11 Uhr – Autokorso durch die City geplant

Wie viele Taxis sich diesmal an dem Protest in Köln beteiligen, bleibt abzuwarten.

Die Demo startet um 11 Uhr an der Deutzer Werft. Zwischen 11.30 Uhr und 12.30 Uhr findet eine Kundgebung am Heumarkt statt, danach ein Autokorso durch die Innenstadt. 2021 waren es rund 300 Kölner Taxi-Fahrer und -Fahrerinnen, die demonstrierten.