Stadt investiert MillionenKölner Vereine jubeln über jahrelang ersehnte Neuerung

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Im ganzen Verein bei TuS Stammheim ist die Freude groß, wie hier beim Aufstieg im Jahr 2016.

von Adnan Akyüz (aa)

Köln – Es ist eins der größten Probleme Kölner Sportvereine: Marode Anlagen vergraulen die Spieler besonders im Fußball zu anderen Mannschaften mit modernen Kunstrasenplätzen. Tausende Spieler träumen immer noch davon, endlich mal von Asche runter zukommen. Für den TuS 1889 Stammheim ist dieser Traum wahrgeworden. Für den Kölner Traditionsverein geht es jetzt wieder bergauf. Für viele weitere Vereine soll die Asche bald Geschichte sein.

Vor wenigen Tagen hat die Stadt die neue Anlage an der Egonstraße in Stammheim fertiggestellt und dem Verein übergeben. Dafür hat das Sportamt tief in die Tasche gegriffen. Insgesamt hat die Aufrüstung der gesamten Anlage 1,44 Millionen Euro gekostet.

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Sportdezernent Robert Voigstberger auf dem neuen Kunstrasenplatz des TuS Stammheim mit dem Vereinsvorsitzenden Werner Juncker und Geschäftsführer Herbert Schiefer.

Bei dem Geschäftsführer des TuS Stammheim, Herbert Schiefer, und dem Rest des Vereins ist die Freude groß. Schiefer sagt dem EXPRESS: „Es ist ein echtes Schmuckstück geworden. Die Firma Strabag und die Stadt haben tolle Arbeit geleistet. Wir sind sehr dankbar.“

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Der neue Kunstrasenplatz des TuS Stammheim

Sportdezernent Robert Voigtsberger übergab den fertiggestellten Platz persönlich an Herbert Schiefer und Werner Juncker, dem Vorsitzenden des Vereins. Schiefer kommt aus dem Schwärmen nicht heraus: „Es wurde alles total gut verarbeitet mit hochwertigen Materialien. Die Stimmung bei den Spielern und allen anderen im Verein ist extrem gestiegen. Für mich ist es der schönste Platz im Rechtsrheinischen geworden.“

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Ein Foto aus 2018: Kicken auf Asche: Das Training der ersten Mannschaft auf der Sportanlage am Stammheimer Ring.

Was Schiefer fast noch mehr freut ist, dass der Verein seit den Umbauarbeiten einen großen Zulauf erfahren hat. „Wir haben viele neue Spieler dazugewonnen. Auf Asche will halt keiner mehr spielen. Unsere ersten beiden Herrenmannschaften haben jeweils über 20 Spieler. Die Erste spielt in der Kreisliga B und will in der kommenden Saison aufsteigen“, schildert er und wünscht sich, dass auch andere Vereine bald einen Kunstrasenplatz bekommen.

Stadt Köln baut Sportanlage mit Kunstrasenplatz in Köln-Mülheim

Auf der Schäl Sick wurde auch die Anlage an der Wuppertaler Straße für eine Millionen Euro modernisiert. Zukünftig spielen auch die Fußballmannschaften der DJV Viktoria Buchheim und Germania Mülheim auf Kunstrasen. Die neue Anlage mit fünf Sprintlaufbahnen, Rasenfläche für Kugelstoßen und Weitsprunggrube kommt auch zwei umliegenden Schulen, die dort Sportunterricht haben, zugute.

Stadt investiert in Modernisierung von Kölner Sportanlagen

Die Stadt baut indes fleißig weiter. Laut Sportamtsleiter Gregor Timmer wird übernächste Woche die Anlage an der Everhardstraße in Ehrenfeld, wo die Mannschaften von Ditib, Schulen, Eintracht Köln und Galonolefkos Hellas spielen, fertig.

Kölner Sportamt modernisiert drei Sportanlagen pro Jahr

„Das ist dann die 44. Anlage, die wir modernisiert haben. Für die Anlage an der Kendenicher Straße (Rot-Weiß Zollstock) in Rodenkirchen läuft gerade die Ausschreibung für die Baufirma. Den Bauantrag ist da schon durch. Acht Plätze sind noch auf unserer Liste. Pro Jahr schaffen wir drei Modernisierungen“, erklärt Timmer.

Kölner Sportamt will 2021 neue Liste für Modernisierung von Sportplätzen erstellen

Es gibt aber noch etwa 20 Kölner Vereine, die auf einen Umbau warten und noch auf Asche spielen. Sie werden je nach Priorität modernisiert. Dafür erstellt das Sportamt eine Liste. „Die Prioritätenliste wird 2021 aktualisiert“, stellt Timmer in Aussicht. Welche Vereine dann dran sind, stehe noch offen.

Manche Vereine bauen selber um und erhalten von der Stadt einen Zuschuss für Baukosten. Viel hänge laut Timmer auch von der Verwaltung ab: „Erst, wenn Bauanträge bearbeitet und Gutachten von Umweltbehörden erstellt sind, können wir bauen.“