Spuren von KokainDrogentest bei Kindern mit Schock-Ergebnissen

Bei den Kindern wurden Spuren von Kokain nachgewiesen.

Köln – Bei 24 Kindern im Alter von 0 bis 6 Jahren – deren Eltern im Methadonprogramm sind – hat das Jugendamt Drogentests durchführen lassen. Mit erschreckendem Ergebnis.

Nachdem in Bremen bekannt geworden war, dass Eltern ihrem Kind Drogen verabreicht hatten, damit es „nicht nervt“, wurden dort Tests bei Kindern aus ähnlich problematischen Familien angeordnet.

In 23 von 28 Fällen wurden Spuren von Drogen festgestellt. Daraufhin hat das Kölner Jugendamt vorsorglich Eltern aus dem Methadonprogramm gebeten, ihre Kinder auf Drogen testen zu lassen.

„30 Kinder wollten wir testen, aber nur von 24 Kindern waren die Eltern einverstanden“, sagt Vize-Jugendamtschef Klaus-Peter Völlmecke. „Und von den 24 Kindern hat die Rechtsmedizin bei 18 Kindern Spuren von Methadon und davon wiederum bei 13 Kindern Spuren von Heroin, Kokain oder anderen illegalen Drogen festgestellt.“

Eine Schädigung der Kinder sei nicht erwiesen: Spuren von Drogen können sich auch bei Hautkontakt über Schweiß übertragen. „Aber sicher sein können wir uns leider nicht“, so Völlmecke.

Das Jugendamt ist alarmiert: Denn die Bedingung dafür, dass drogenabhängige Eltern ihre Kinder behalten dürfen, ist ganz klar: Strikte Befolgung des Substitutionsprogramms mit der Ersatzdroge Methadon und kein Konsum illegaler Drogen.

„Es kann sein, dass wir in einigen Fällen Kinder aus den Familien herausholen müssen“, sagt Völlmecke. „Durch den Zwang zur Beschaffung illegaler Drogen entsteht bei den Abhängigen oft unkontrollierbarer Stress, der zur Gefahr für das Kind werden kann.“ Mit den Eltern werde jetzt gesprochen. Auch das Familiengericht wird eingeschaltet, damit auch die anderen sechs Kinder zum Drogentest müssen.