16 Kölner Filialen bald dichtSparkassen-Kunde ist stinksauer und spricht aus, was viele denken

Die Sparkassen-Filiale in Köln-Höhenhaus

Die Sparkasse Köln-Bonn schließt auch die Filiale in Köln-Höhenhaus. Das Foto wurde am 31. Januar 2024 aufgenommen.

In Köln schließen demnächst 16 Filialen der Sparkasse Köln-Bonn. Sie werden durch Busse ersetzt, das teilte das Unternehmen mit. Ein Kölner Kunde hat sich jetzt mit einem Wut-Brief an die Chefetage gewendet.

von Matthias Trzeciak (mt)

Es ist noch nicht lange her, da hatte die Sparkasse Köln-Bonn den Sparhammer ausgepackt. 22 Filialen werden dichtgemacht – 16 davon sind in Köln.

Zwar kündigte das Unternehmen an, die Filialen würden nicht komplett wegfallen, sondern durch Busse ersetzt. Der Kölner Bernd Johannwerner kocht vor Wut und gibt sich damit gar nicht zufrieden.

Kunde schreibt Wut-Brief an die Sparkasse Köln-Bonn

„Die jeweiligen Sparkassen-Busse werden zweimal in der Woche für zwei Stunden vor Ort sein“, verspricht das Unternehmen. „Die mobilen Filialen werden für Kundinnen und Kunden gut erreichbar an einem zentralen Platz im Stadtteil oder auf dem Wochenmarkt stehen.“

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In den Sparkassen-Bussen kann unter anderem Bargeld abgehoben und Kontoauszüge ausdruckt werden. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sparkasse sind mit an Bord.

Bernd Johannwerner ist von den Schließungen betroffen. Er wohnt im Stadtteil Widdersdorf. Auch dort wird die Filiale geschlossen. Er ist stinksauer und kann die geplanten Änderungen nicht nachvollziehen.

In einem Brief an Ulrich Voigt, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Köln-Bonn, spricht Johannwerner aus, was viele Kunden und Kundinnen denken. Auch EXPRESS.de liegt das Schreiben vor.

Sparkassen-Geldgeschäfte in Zukunft auf dem Parkplatz oder dem Wochenmarkt

„Da ich schwerbehindert, gehbehindert und auf Bergleitung angewiesen bin, soll ich in Zukunft an einer Bushaltestelle, Parkplatz oder Wochenmarkt und bei Wind und Wetter zwischen Autos, Kartoffeln, Gemüse und Obst meine Geldgeschäfte tätigen“, beschreibt Johannwerner seine Situation.

„Das ist, gelinde gesagt, nicht nur eine Zumutung, sondern auch eine Unverschämtheit für behinderte Menschen“, legt der Kölner nach, der seit mehr als 60 Jahren Kunde der Sparkasse Köln-Bonn ist.

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In Zukunft könne er also nur noch zweimal für zwei Stunden in der Woche auf einem Parkplatz oder auf dem Wochenmarkt und in aller Öffentlichkeit in einem Bus Bargeld vom Girokonto bekommen.

In diesem Zusammenhang weist Johannwerner auf das Sparkassengesetz hin: „So ist die Sparkasse Köln-Bonn als öffentlich-rechtliches Bankinstitut verpflichtet, für die Bevölkerung der Stadt Köln den Geldfluss sicherzustellen, was mit der Schließung der 16 Filialen in Köln und den geringeren Schalterstunden in einem Bus aus meiner Sicht, nicht mehr gewährleistet ist.“

Diese Sparkassen-Filialen in Köln werden geschlossen

Folgende 16 Filialen in Köln werden zu mobilen Sparkassen umgewandelt:

  • Bocklemünd/Mengenich
  • Deutz
  • Dünnwald
  • Eil
  • Höhenhaus
  • Humboldt
  • Mauenheim
  • Neubrück
  • Poll
  • Rath/Heumar
  • Riehl
  • Rondorf
  • Sürth
  • Sülz
  • Widdersdorf
  • Worringen

Mobile Filialen gibt es in Köln außerdem schon in Weidenpesch, Bilderstöckchen, Ossendorf, Ostheim, Brück, Merkenich, Zündorf, Langel, Longerich, Roggendorf/Thenhoven, Lindweiler, Fühlingen, Junkersdorf und Porz-Ensen-Westhoven.

Die verbleibenden stationären Filialen der Sparkasse Köln-Bonn werden in den nächsten Jahren von Grund auf modernisiert. Die Modernisierung des Filialnetzes soll Mitte dieses Jahres starten.