„Erblindet”Kölner Wutbürger setzt Blitzer außer Gefecht, Stadt kennt Sabotageproblem

Der Blitzer

Der außer Gefecht gesetzte Blitzer am Salzburger Weg in Junkersdorf

von Ayhan Demirci (ade)

Köln – Da steht die Kiste und taugt nichts mehr: Am Salzburger Weg in Junkersdorf wurde eine sogenannte „semistationäre“ Blitzeranlage durch Besprühen mit schwarzer Farbe außer Gefecht gesetzt.

Augenzeugen, die den sonst unerbittlichen, aber nun erblindeten Knöllchen-Klotz sahen, konnten sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Aber wohl wissend: Bei allem Ärger – so geht´s nun auch nicht. Die Tat des unbekannten Farbsprühers erfüllt den Tatbestand der Sachbeschädigung.

Und das kostet die Stadt (den Steuerzahler) Geld, was sich die Kämmerei und die Verkehrsüberwachung möglicherweise mit noch mehr Radaranlagen bei den Geschwindigkeitsübertretern doppelt und dreifach wieder reinholen ...

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Ein intakter Blitzer am Kaiser-Wilhelm-Ring

Nach Angaben des städtischen Sprechers Robert Baumanns stellt das Amt für öffentliche Ordnung derartige Sachbeschädigungen zwei bis dreimal in der Woche fest (hier lesen Sie mehr): „Farbschmierereien werden sofort von den Glasscheiben entfernt, nachhaltige Beschädigungen durch unmittelbaren Austausch der Scheiben beseitigt.“

Kölner Radaranlagen senden Störmeldungen an die Zentrale

Die Geräte arbeiten nach Auskunft des Sprechers quasi sieben Tage rund um die Uhr und senden Störmeldungen, wenn die Funktionsfähigkeit beeinträchtigt ist. „Die Standorte werden vom Technischen Außendienst durchschnittlich dreimal täglich angefahren, um Betriebsstörungen kurzfristig beheben zu können", so Baumanns weiter. 

Mutwillige Sachbeschädigungen würden die Funktionsfähigkeit der Anlagen „nur temporär“ beeinträchtigen.