„Hat die Welt nicht mehr verstanden“Shar-Pei-Schicksal macht fassungslos – Kölner Tierheim mit Aufruf

Hund „Sharpi“ trägt an der hinteren Pfote einen Verband.

Der Shar-Pei „Sharpi“ wurde aus einer vermüllten Wohnung befreit und lebt jetzt im Tierheim Köln-Dellbrück. Für ihn wird dringend ein neues Zuhause gesucht. Weil sich eine Kralle entzündet hat, trägt er an einer Pfote einen Verband. 

Es gibt Tierschicksale, die einfach nur fassungslos und wütend machen. Den Hund „Sharpi“ traf es besonders hart, weil er behindert ist. 

„Wir würden hier lieber nur über glücklich vermittelte Tiere berichten, aber der Alltag sieht leider etwas anders aus“, so beginnt Sylvia Hemmerling ihren Bericht auf Facebook. Dazu hat sie ein Foto von „Sharpi“ gestellt – ein Hund, dessen Schicksal fassungslos macht. 

Der auf etwa neun Jahre geschätzte Shar-Pei wurde aus einer verlassenen, völlig vermüllten Wohnung befreit, in er – gemeinsam mit einer Katze – seinem Schicksal überlassen worden war.

Kölner Tierheim nimmt Hund und Katze aus vermüllter Wohnung auf

„Sharpi“, wie er im Tierheim getauft wurde, war in einem erbärmlichen Zustand. Wie lange er ohne Menschen zwischen Müll und Kot leben musste, ist unklar. Auch, warum er und die Katze einfach in der Wohnung zurückgelassen worden waren. Sicher scheint: Es hat sich lange Zeit niemand um die Tiere gekümmert.

So waren „Sharpis“ Krallen seit Ewigkeiten nicht geschnitten worden, er war ungepflegt und total verstört. 

„Er hat die Welt nicht mehr verstanden, als er eingefangen wurde“, erzählt Tierheimsprecherin Sylvia Hemmerling. „Sharpi“ sei anfangs ziemlich auf Abwehr gegangen. Hemmerling: „Den Grund dafür haben wir aber schnell gemerkt: Der Hund ist blind!“

Blinder Hund: Tierheim Köln-Dellbrück sucht für ihn dringend ein Zuhause

Glücklicherweise habe der Shar-Pei nach kurzer Zeit Vertrauen gefasst und fühle sich mit jedem Tag sicherer. „Auch die Spaziergänge mit seiner ehrenamtlichen Gassigängerin beginnt er langsam zu genießen. Mit jedem Tag taut er mehr auf und nun hoffen wir sehr, dass seine Tage im Tierheim gezählt sind, denn für ein blindes Tier ist der Lärm und Stress bei uns sehr anstrengend“, so die Tierheimsprecherin. 

„Sharpi“ sucht daher dringend ein Zuhause bei Menschen, die bestenfalls Erfahrung mit behinderten Hunden haben. Laut Sylvia Hemmerling braucht erein ruhiges und stabiles Zuhause, in dem jeden Tag alles am gleichen Platz steht, ihn niemand erschreckt und er ganz feste Rituale hat.

„Wie er mit anderen Hunden zurechtkommt, wissen wir nicht, aber wenn, sollten es solche sein, die ihn in keinster Weise bedrängen oder dominieren“, erklärt die Sprecherin des Tierheims Köln-Dellbrück. Die Kontaktdaten findet man unter tierheim-koeln-dellbrueck.de. Zu der ebenfalls geretteten Katze gibt es noch keine Informationen. (iri)