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Sensation durch CoronaFilm mit Willi Ostermann liefert Erklärung für Kölner Hymne

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Willi Ostermann im Film „Der Traum vom Rhein" aus dem Jahr 1933.

von Bastian Ebel (bas)

Köln – Fast ist es so, als würde eine kölsche Legende noch einmal für kurze Zeit auferstehen: Der geniale Willi Ostermann (1876-1936, „Einmal am Rhein“, „Och, wat wor dat fröher schön“) dirigiert ein Orchester, danach lächelt er verschmitzt in die Kamera. Es sind Szenen aus einem längst verschollen geglaubten Film von 1933 …

Köln: Film mit Willi Ostermann aufgetaucht

Es ist nicht weniger als ein Sensationsfund, der sich jetzt aufgetan hat und der bald einem möglichst großen Publikum zugänglich gemacht wird. „Über vier Jahrzehnte haben die vier Filmrollen in einem Keller gelagert. Erst durch die Corona-Pandemie sind sie zu Tage getreten“, frohlockt Dirk Kästel vom Verein „Kunst hilft geben“.

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Dirk Kästel (l.) vom Verein „Kunst hilft geben" und der großzügige Spender Manfred Dahmen.

Und das kam so: Der erfolgreiche Unternehmer Manfred Dahmen entdeckte die Schätze des Films „Traum vom Rhein", der 1933 problemlos durch die Nazi-Zensur ging, in seinem Keller. „Die Filmrollen habe ich einst für einen gewissen Peter aus Köln-Mülheim gekauft für annähernd 1000 D-Mark.“

Der geheimnisvolle Peter, im Veedel auch „Der rote Korsar“ genannt, wollte einst der größte Filmesammler der Welt werden. Doch Peter war eben auch klamm bis auf die Socken. Dahmen: „Nach dem Kauf habe ich von ihm nichts mehr gehört. Und so blieben die Filmrollen in meinem Keller.“

In dem Film trifft in New York ein reicher Amerikaner deutsche Musiker - und möchte sich unbedingt den Traum vom Rhein erfüllen. Genial: Willi Ostermann komponierte für diesen Film damals den Song „Sehnsucht nach dem Rhein". Dieses Lied wurde 1936 mit neuem Text aufgelegt und in „Heimweh nach Köln" umbenannt. Ein Lied, das jeder Kölner von der Wiege auf lernt.

Köln: Ostermann-Film durch Corona im Keller gefunden

Bis zur Corona-Krise, in der sich Dahmen für das Entrümpeln seines Kellers entschied. Und siehe da: Der „Traum vom Rhein“ tauchte plötzlich wieder auf. Doch was damit machen? „Mir war es wichtig, dass dieser Schatz den Kölnern gehört und Menschen, die etwas damit anfangen können“, so Dahmen. Großzügig – denn die Rollen haben einen Schätzwert von rund 10.000 Euro.

Der Traum vom Rhein

Szene aus dem Film „Traum vom Rhein": Willi Ostermann (l) spielte dort mit.

So kam auch Dirk Kästel mit dem Verein „Kunst hilft geben“ ins Spiel, dem Dahmen die Rollen spendete. Verbunden mit einer Idee: Die Willi-Ostermann-Gesellschaft erhält die Rollen als Dauerleihgabe! So wurden die Rollen am Donnerstag (1. Oktober) an Präsident Ralf Schlegelmilch im Rahmen einer Vorführung übergeben.

Köln: Willi-Ostermann-Gesellschaft erhält Film als Leihgabe

Aber nicht ohne tollen Hintergedanken: Das Integrationsprojekt CASA COLONIA von der Willi-Ostermann-Gesellschaft soll jetzt nach Kräften unterstützt werden: ein menschenwürdiges Haus für Studenten, Künstler und Obdachlose. Kästel: „Die Einnahmen, zum Beispiel durch Vorführungen, gehen dann an das Projekt.“

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Die insgesamt vier Filmrollen wurden für den guten Zweck als Dauerleihgabe an die Willi-Ostermann-Gesellschaft übergeben.

Für Ostermann-Präsident Schlegelmilch eine Geste mit unschätzbarem Wert: „Diese Rollen werden einen würdigen Platz in unserem Ostermann-Museum bekommen. Wir sind Manfred Dahmen und 'Kunst hilft geben' unendlich dankbar.“ Willi läv, wenn auch nur im Film!