Irrer TripMit Schrottauto von Köln ans Ende der Welt – dann meldet sich die Zulassungsstelle

Der Brite Charles Wright lebt in Köln. Auf seiner Schulter sitzt ein Affe.

Der Brite Charles Wright lebt in Köln – sein größtes Abenteuer mit seinem blauen Toyota ist noch nicht zu Ende.

Mit einem schrottreifen Toyota ist ein Brite, der in Köln lebt, nach Südafrika gefahren. Nach 25.000 Kilometern spricht er mit EXPRESS.de über seine Pläne.

von Matthias Trzeciak (mt)

Ein blauer Kleinwagen mit Kölner Kennzeichen – eigentlich nichts Ungewöhnliches. Aber der Toyota Yaris wurde nicht in Köln gesehen, sondern in Südafrika.

Wie kommt das Auto dahin und wer hat ihn gefahren? Fragen, die nur der Brite Charles Wright beantworten kann. Seit 2013 lebt der 38-Jährige in Köln.

Brite aus Köln fährt 25.000 Kilometer mit Toyota

Im August 2023 entschied er sich zu einem völlig verrückten Roadtrip. Von Köln ans Ende der Welt – und das mit einem Schrottauto.

Rund 180 Tagen benötigte Wright, um sein Ziel zu erreichen: Südafrika. Dabei durchquerte er 25 Länder und legte mehr als 25.000 Kilometer zurück.

Ein blauer Toyota mit Kölner Kennzeichen

Der blaue Toyota mit dem Kölner Kennzeichen hat in Afrika einiges erlebt. „CW“ steht für Charles Wright.

Auf Instagram hat der Brite seinen Megatrip für einen guten Zweck öffentlich gemacht. So möchte er für ein Solar-Energie-Projekt in Afrika Spenden sammeln.

Der 20 Jahre alte Toyota musste damals zum TÜV, dort hieß es nur: Erhebliche Reparaturen seien notwendig. Rund 700 Euro hätten die gekostet. Soviel war der Wagen gerade noch wert.

Hier den Instagram-Kanal von Charles Wright anschauen:

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Reparieren zu teuer, verschrotten zu schade. Wright fuhr mit dem Auto erstmal nach Portugal, dort wollte er ein Geschäft zu eröffnen. Doch der Plan ging schief. Zurück nach Deutschland mit dem Schrottauto kam für ihn nicht infrage. Dann begann Wrights Abenteuer erst richtig.

Mit dem Toyota setzte er nach Marrakesch (Marokko) über. Und dann gab es nur noch ein Ziel – entlang der Westküste Richtung Süden, bis nach Kapstadt und von dort nach Durban.

Als er die Grenze in den Senegal überquerte, wurde es besonders kurios. Die Grenz-Polizisten wollten 250 Euro für die Einreise mit dem Auto. Zu teuer für Wright.

Er schlug sein Zelt vor der Polizeistation auf. Nach Feierabend trank er mit den Polizisten Tee. Zeitdruck hatte der Brite nicht.

Es dauerte einige Tage, dann hatte der 38-Jährige die Polizisten weichgekocht. Sie ließen ihn für rund 80 Euro passieren.

Köln Zulassungsstelle will die Kennzeichen zurück

Noch kurioser: „Die Kölner Zulassungsstelle wollte tatsächlich die Nummernschilder zurück haben. Die haben mich angerufen“, erzählt Wright im Gespräch mit EXPRESS.de. „Die sagen, das Auto muss versichert werden. Ich habe gesagt, ich kaufe keine deutsche Versicherung, solange es in Afrika steht.“

Inzwischen ist Wright wieder in Köln. Ende März 2024 flog er von Durban zurück an den Rhein. Doch Weltenbummler ist schon wieder unterwegs. „Auf Mallorca besuche ich gerade Freunde. Alles ganz spontan, wie mein ganzes Leben.“

Sein blauer Toyota Yaris steht derweil noch Durban. „Der ist fahrbereit, aber ich benötige dringend eine neue Kupplung, die gibt bald den Geist auf“, so Wright. „Ich vermisse mein Auto.“

Nach der Reparatur soll das Abenteuer weitergehen. „Dann möchte ich die afrikanische Ostküste entlang Richtung Norden bis in die Mongolei“, verrät er seine Pläne. Verbinden will er das mit der Mongolei-Rally 2025.