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Schock-Zahlen für KölnUnseren Rentnern geht es schlecht

Immer mehr ältere Menschen können von ihrer Rente kaum leben. Besonders in Köln ist die Lage dramatisch.

Immer mehr ältere Menschen können von ihrer Rente kaum leben. Besonders in Köln ist die Lage dramatisch.

Bittere Wahrheit: So wenig Rente gibt's in Köln.

Diese Zahlen sind ein Schlag ins Gesicht für alle, die ihr Leben lang gearbeitet haben!

Eine neue Auswertung der Bundesregierung zeigt jetzt die bittere Wahrheit über die Altersarmut – und für Köln sieht es besonders düster aus. Das berichtet der „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Ein Kölner Rentner bekam 2024 im Schnitt gerade einmal 1414 Euro netto im Monat, eine Kölner Rentnerin sogar nur 941 Euro (Witwen- und Witwerrenten nicht inbegriffen). Damit liegen beide deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 1486 Euro für Männer und 985 Euro für Frauen.

Noch krasser wird der Unterschied im direkten Umland: Männer im Rhein-Erft-Kreis (1672 Euro) und in Leverkusen (1649 Euro) haben deutlich mehr im Portemonnaie. Bei den Frauen stehen die Bonnerinnen mit 990 Euro am besten da, während es für Seniorinnen im Kreis Euskirchen mit nur 834 Euro richtig eng wird.

Grundsicherung neben der Rente: Köln ist trauriger Spitzenreiter

Aber woran liegt das? Ein Problem ist das Verhältnis von Einzahlenden zu Empfangenden. In ganz NRW kommen auf jede Rentnerin und jeden Rentner nur 1,78 Beitragszahlerinnen und Beitragszahler. In Hamburg sind es 2,36, in Bayern und Berlin immerhin zwei. Das System gerät ins Wanken.

Die traurige Folge: Für viele reicht die Rente vorne und hinten nicht. Allein in Köln müssen mehr als 25.000 Seniorinnen und Senioren zusätzlich Grundsicherung beantragen, um über die Runden zu kommen. Die Quote von 9,9 Prozent ist mehr als doppelt so hoch wie im Bundesschnitt (3,9 Prozent)!

Damit gehört Köln zu den traurigen Spitzenreitern in Deutschland, gleichauf mit Düsseldorf.

Die Ausgaben für die Grundsicherung im Alter sind in NRW explodiert. Waren es 2017 noch rund 1,65 Milliarden Euro, sind es 2024 schon über 2,88 Milliarden Euro – ein Anstieg um mehr als eine Milliarde Euro.

Auffällig ist auch das Ost-West-Gefälle bei den Frauen. Weil Frauen in der ehemaligen DDR häufiger Vollzeit arbeiteten, bekommen sie heute oft mehr Rente. Spitzenreiterinnen sind die Brandenburgerinnen mit 1285 Euro.

Ein kleiner Hoffnungsschimmer für die Domstadt? Frauen, die jetzt in Rente gehen, konnten sich leicht verbessern und bekommen in Köln nun 972 Euro. Bei den Männern sinken die neu beantragten Renten dagegen sogar leicht auf 1235 Euro. (red)