Schock-Fall in KölnBis die Pfoten bluten: Besitzer schleift „Mira“ kilometerlang hinter E-Scooter her

Hündin „Mira“ schaut im Tierheim Köln-Dellbrück in die Kamera.

Hündin „Mira“ sieht glücklich aus, hat aber ein schlimmes Schicksal hinter sich.

Die Hündin Mira sucht ein neues Zuhause. Aber vor allem sucht das Tier, das sich derzeit im Tierheim in Köln-Dellbrück befindet, nach ihrer schlimmen Vergangenheit endlich Menschen, denen sie vertrauen kann.

von Niklas Brühl (nb)

Das Foto, das das Tierheim Köln-Dellbrück zur Geschichte von „Mira“ veröffentlicht hat, ist vollkommen konträr zu dem Martyrium, welches die Hündin in ihrem sechsjährigen Leben bisher durchstehen musste.

Sie sieht glücklich aus, schaut voller Erwartung in die Kamera der Tierheim-Mitarbeiterin. Als „Mira“ vor einiger Zeit in Dellbrück abgegeben wurde, sah das allerdings aus – vor allem sah sie ganz anders aus.

Kölner Tierheim: Hündin wird kilometerlang hinter E-Scooter hergezogen

„Miras“ Geschichte hat bei den Fans des Tierheims in den Sozialen Netzwerken für Aufsehen gesorgt. Über 130 Kommentare gab es auf Facebook zu dem Fall, über 80 auf Instagram. Viele Hunde-Liebhaberinnen und -Liebhaber sind schockiert aufgrund der Kaltherzigkeit und Brutalität von „Miras“ Vorbesitzer.

Das Tierheim beschreibt den Fall wie folgt: An einem heißen Tag wurde die Hündin im Dellbrücker Tierheim abgegeben. Dafür wurde sie um die zehn Kilometer von ihrem Besitzer, der sich auf einem E-Scooter befand, hinterhergezogen. Dabei trug sie einen Maulkorb, durch den die Hündin kaum Luft bekam. Ihre Pfoten waren von dem langen Weg blutig gelaufen, dazu hatte sie weitere massive Wunden am Kopf und war insgesamt viel zu dünn. „‘Mira‘ war fix und fertig“, ist das erschütternde Fazit des Tierheims.

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Das schockierende Verhalten des Besitzers sorgt in den Sozialen Netzwerken für einen Aufschrei – die Meinung der Menschen ist eindeutig: „Man schämt sich manchmal, ein Mensch zu sein. So traurig was diesem Tier wiederfahren ist, eine Schande so etwas“, „Schade, dass ich den Vorbesitzer nicht kenne. Ich würde ihn im Hochsommer mit Maulkorb an mein Motorrad befestigen und viele Kilometer laufen lassen, bis die Füße bluten“ oder „Der ehemalige ‚Besitzer‘ sollte sich in Grund und Boden schämen. Wird er aber vermutlich nicht, ohne weitere Worte“ sind einige vielsagende Kommentare unter dem Beitrag.

Nach nun einigen Monaten im Kölner Tierheim geht es „Mira“ mittlerweile sichtlich besser. Auch wenn sie gegenüber fremden Menschen immer noch eine gehörige Portion Misstrauen mitbringt, ist die sechsjährige Hündin auf der Suche nach einem neuen, liebevollen Zuhause. „Das Misstrauen ist aber auch kein Wunder, nach dem, was sie erleben musste“, hält das Tierheim fest. „Miras“ zukünftige Halterin oder Halter sollte hundeerfahren sein und am besten etwas außerhalb wohnen. Denn die Hündin sei sehr aktiv und liebe ausgiebige Spaziergänge.

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Anderen Hunden gegenüber nähert sie sich mittlerweile an, allerdings nur bis sie angebellt wird. Das Dellbrücker Tierheim beschreibt „Mira“ darüber hinaus: „Mit vorbeifahrenden Autos hat sie ein Problem, sie möchte sie am liebsten fangen. Wer weiß, welche Erfahrungen sie da gemacht hat.“

Die körperlichen und seelischen Wunden seien größtenteils verheilt – vermittelt wurde „Mira“ bislang trotzdem nicht. „Für die hübsche Hündin ist es allerhöchste Eisenbahn, dass sie endlich jemanden findet, dem sich vertraut und dem sie die Verantwortung übergeben kann“, appelliert das Kölner Tierheim.