RheinEnergie Köln37 Prozent mehr: Zusätzliche Preiserhöhung bringt Kundschaft in Rage

Ein Drehstromzähler, aufgenommen in einem Haushalt. V

Symbolfoto eines Drehstromzählers. In Köln und der Region wird die Miete um fünf Euro zum 1. Januar 2023 angehoben.

Das Barometer des Köln-Wetters fällt, die Energiepreise klettern zum 1. Januar 2023: Jetzt sorgt eine weitere Preiserhöhung des Energie-Unternehmens RheinEnergie für Unmut bei der Kundschaft.

von Bastian Ebel (bas)

Die Lage ist ernst. Wenn Gesundheitsberater Norbert Hasbach in seiner kleinen Praxis in Köln-Buchheim auf die Energiekosten schaut, spart er an jeder Ecke. „Das ist auch in Ordnung, denn jeder kann etwas dazu beitragen. Wir machen bereits jetzt alles Menschenmögliche“, findet er.

Was ihn aber auf die Palme bringt, ist das Schreiben seines Energieversorgers, der Kölner RheinEnergie. Der Brief landete in der vergangenen Woche in seinem Briefkasten. Neben den „üblichen“ Erhöhungen für Gas- und Strompreis entdeckte Hasbach auch die Erhöhung des „Mietpreises“ für seinen Stromzähler, der so genannte „Zählerpreis“.

RheinEnergie Köln: Zählerpreis steigt zum 1. Januar 2023

Insgesamt steigt die Gebühr dafür zum 1. Januar 2023 um fünf Euro jährlich auf 18,58 Euro. Ein Plus von 37 Prozent. Das nicht nur in Köln, sondern beispielsweise auch beim Tochterunternehmen Belkaw im Rheinisch-Bergischen Kreis. Dort wird um 5,47 Euro auf 17,72 Euro erhöht.

Demnach sind das in Köln Mehrkosten von 41 Cent pro Monat und Stromzähler. Nicht sonderlich viel angesichts der ohnehin schon enorm gestiegenen Kosten für Strom (plus 77 Prozent) – möchte man meinen. Für den Mittelständler aber ein falsches Signal. „Wir müssen ohnehin schon schauen, wie wir klarkommen. Jetzt einfach so die Gebühr für den Zähler auch noch zu erhöhen, ist für mich zusätzliche Abzocke.“

Das sieht man bei der RheinEnergie natürlich anders. „Seit April 2019, also fast drei Jahre, ist der Zählerpreis unverändert“, so RheinEnergie-Sprecher Christoph Preuß auf EXPRESS.de-Anfrage. „In der Zwischenzeit sind die Kosten deutlich gestiegen, unter anderem wegen Rollout der sogenannten modernen Mess-Systeme aufgrund gesetzlicher Vorgaben.“

Das bedeutet: „Früher wurden einfache mechanische Zähler und dann eine erste Generation einfacher elektronischer Zähler verbaut. Jetzt sind wir verpflichtet, sogenannte moderne Messeinrichtungen, zertifiziert und mit einem hohen, gesetzlich geforderten Standard, zu verbauen.“

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Dass die Kundschaft die zusätzliche Erhöhung als „Abzocke“ empfinden könnte, weiß auch Preuß. „Ich kann verstehen, dass die Menschen sich jetzt an solchen einzelnen Positionen festhalten und darüber aufregen, weil die Gesamtlage im Energiemarkt für alle Beteiligten so unerfreulich ist.“

Er sagt aber auch: „Im Umkehrschluss haben wir aber offen und klar kommuniziert. Wir haben die Kostensteigerungen dort zugeordnet, wo sie uns getroffen haben. Hätten wir diese Kostensteigerungen in der einfachen Strompreiserhöhung versteckt, so wäre dies unredlich gewesen. Aber diese Kosten entstehen uns nun einmal.“