Nach der Pleite des Rheinpark-Cafés gibt es neue Betreiber. Doch der Vorgänger ist stinksauer und will kämpfen.
Zoff um Kölner Kult-LokalBetreiber wechselt, Vorgänger poltert

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Das Café im Rheinpark wird nun von anderen Personen betrieben.
20.09.2025, 14:18
Jetzt ist es offiziell: Das beliebte Rheinparkcafé in Deutz hat neue Pächter! Die Macher des Szene-Clubs „Reineke Fuchs“ aus dem Belgischen Viertel übernehmen das Ruder. Zuvor war der Kölner Hotelier und frischgebackene Ratsherr Roberto Campione der Chef, musste aber im Mai Insolvenz anmelden.
Insolvenzverwalter Jens Olinger startete am 1. Juli das Verfahren, um schnell eine Lösung zu finden. Acht Interessenten und Interessentinnen meldeten sich, darunter auch Ex-Pächter Campione selbst.
Doch am Ende blieben nur drei Bewerber und Bewerberinnen im Rennen. Der Grund: Nur sie hatten laut Olinger alle Unterlagen pünktlich eingereicht. Campiones Konzept sei zu spät gekommen.
Doch das lässt Campione nicht auf sich sitzen! Er widerspricht vehement. „Unser Angebot war valid und fristgerecht“, poltert er im „Kölner Stadt-Anzeiger“. Nun prüft er sogar rechtliche Schritte. Seine Forderung: „Eine ordentliche neue Ausschreibung mit denselben Prämissen, die uns in den vorigen Jahren auferlegt wurden.“ Er betont, dass die Auflagen für das denkmalgeschützte Café im Park besonders hoch seien.
Das Rennen machten am Ende aber die Betreiber des „Reineke Fuchs“ mit Geschäftsführer Omid Bayat an der Spitze. Sie überzeugten sowohl den Insolvenzverwalter finanziell als auch die Stadt Köln mit ihrem Konzept. Weil das Gebäude der Stadt gehört, musste auch die Politik mitspielen. Da die Zeit drängte, unterzeichneten die Kölner Politiker und Politikerinnen eine Dringlichkeitsentscheidung, die der Hauptausschuss am 29. September noch offiziell absegnen soll.
Der Betrieb im Rheinparkcafé lief zwar weiter, doch der Druck war enorm. Olinger erklärt: „Ich konnte den Betrieb nicht mehr lange in der Insolvenz weiterführen. Die Leute, die Veranstaltungen gebucht hatten, wollten Klarheit.“
Die Unsicherheit hatte bereits Folgen: Zwei große Events wurden schon abgesagt. „Das wäre eine große Belastung geworden für jeden, der übernommen hätte“, so der Insolvenzverwalter.
Und was planen die Neuen? Das Konzept der „Reineke Fuchs“-Macher soll sich gar nicht so stark vom bisherigen unterscheiden. Café-Betrieb und die Vermietung für Feiern bleiben. Zusätzlich soll es laut Olinger aber mehr Kultur geben, zum Beispiel mit Lesungen oder Abenden für Singer-Songwriter. (red)