Kölner Wirt überrascht GästeWas hier eingeschenkt wird, ist einzigartig

Steffen Burnikel schenkt im Lokal Wirt Thomas Mick Wein ein.

Winzer Steffen Burnikel (r.) schenkt Wirt Thomas Mick am Mittwochabend, 4. August, das erste Glas vom eigenen Kölsch-Kultur-Wein ein.

Einen Wein, den es nirgendwo sonst gibt. Und einen Wein, der speziell auf das Lieblingsessen der Stammgäste abgestimmt ist: Das ist jetzt Thomas Mick, Wirt des Klettenberger Lokals „Kölsch-Kultur“, gelungen.

von Jan Wördenweber (jan)

Köln. Sujet jiddet nur in Klettenberg: Davon ist Thomas Mick (45) überzeugt – nach allem, was er in seiner langjährigen Gastro-Karriere bislang erfahren hat. Der Wirt der „Kölsch-Kultur“ am Gottesweg öffnet am Mittwochabend, 4. August, stolz die erste Flasche Wein, die er soeben von Winzer Steffen Burnikel (27) geliefert bekommen hat: Kölns erster Wein für eine Gaststätte, den es nirgendwo sonst gibt. Und der speziell für das Lieblingsgericht der Stammgäste kreiert worden ist.

Zugegeben: Es gibt Lokale, die einen Hauswein oder Sekt mit eigenem Etikett haben. Doch diesen Tropfen gibt es dann ebenso beim Produzenten, nur unter anderem Namen. In der Kölsch-Kultur ist das anders: „Diese Cuvée aus Weißburgunder und Riesling kann man nur hier trinken – und kaufen“, sagt Mick.

Kölsch-Kultur in Klettenberg: Kölner Lokal hat eigenen Wein

Typisch kölsch verlief die Entstehungsgeschichte: Sich zunächst unbekannte Menschen kommen zusammen, verstehen sich auf Anhieb und machen jecke Sachen. So wie Antje, die im Februar von Hamburg nach Köln gezogen war und neue Nachbarin von Christina wurde. Christina ist die Partnerin von Wirt Thomas.

Antje wiederum kannte Steffen, den jungen Winzer aus Niederkirchen bei Deidesheim in der Pfalz, der im Lockdown bei einer gemeinsamen Online-Weinprobe seine zuvor verschickten Produkte vorstellte.

Bei Thomas und Steffen reifte dann recht schnell das Vorhaben, einen Wein für das am häufigsten bestellte Gericht in der „Kölsch-Kultur“ zu kreieren: Endiviensalat mit Bratkartoffeln untereinander mit einem Kalbschnitzel.

Winzer aus Rheinland-Pfalz kreiert Wein für Lokal in Köln-Klettenberg

„Dass es ein Weißburgunder sein musste, war für mich sofort klar“, erklärt der Winzer. „Die Endivie hat schon viel Säure, sodass der Wein säurearm, aber auch aufgrund des Salat-Dressings fruchtig sein muss. Der Riesling hat das Mineralische und hebt den Geschmack der erdigen Bratkartoffeln hervor.“

Jemand hält im Lokal eine Flasche Wein in der Hand.

CCAA, so heißt der Wein der Kölsch-Kultur, der speziell für das Lieblingsgericht der Stammkunden kreiert wurde.

Das richtige Verhältnis testeten die Freunde dann mit fünf verschiedenen Flaschen bei einem gemeinsamen Essen, bis sich Thomas, Steffen, Christina und Antje einig waren.

Der naturbelassene Bio-Wein trägt den passenden Namen „CCAA“: Colonia Claudia Ara Agrippinensium. Und Winzer wie Wirt sind sich einig: Der Tropfen hätte auch den alten Römern geschmeckt …