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Die Neuen fackeln nicht langeClub-Chefs übernehmen Kölner Café

Das Parkcafé im Rheinpark im Sommer.

Das Parkcafé im Rheinpark im Sommer.

Frischer Wind für eine Kölner Oase! Nach der überraschenden Pleite des Vorgängers übernehmen zwei Gastro-Profis das Ruder im Parkcafé im Rheinpark und haben schon jetzt die ersten Hebel umgelegt.

„Es ist ein Traum, hier arbeiten zu dürfen“, schwärmt Alireza Farahzadi. Gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Omid Bayat hat er das Parkcafé am 19. September 2025 übernommen.

Die beiden, die in Köln den Club Reineke Fuchs an der Aachener Straße betreiben, zögerten keine Sekunde, als sie von der Insolvenz des Vorgängers erfuhren.

Schon lange waren sie auf der Suche nach einem Ort mit Außenbereich. Als das Café unter dem vorherigen Betreiber Roberto Campione in Schieflage geriet, sahen sie ihre Chance. Sie bewarben sich und setzten sich gegen mehrere Interessenten und Interessentinnen durch – sogar gegen Campione selbst, der ebenfalls wieder einsteigen wollte.

Und die Neuen fackeln nicht lange! „Wir haben direkt den Kaffeelieferanten gewechselt“, so Farahzadi gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Frische Bohnen und neu eingestellte Maschinen sollen für Top-Qualität sorgen. Auch die Speisekarte wird modernisiert: Es gibt neue Quichesorten, mehr Tagessuppen und künftig auch mehr Auswahl für Vegetarierinnen, Vegetarier und Veganer und Veganerinnen.

Das Konzept wollen sie aber nicht komplett umkrempeln. Das Personal wurde übernommen und auch bereits gebuchte Hochzeiten oder Geburtstage finden statt. Urbaner soll es aber werden, auch bei den Getränken – zum Beispiel mit mehr alkoholfreien Cocktails. „Wir möchten den Ort nachhaltig beleben – respektvoll, offen und immer im Dialog mit der Stadt sowie den Menschen ringsherum“, erklärt Bayat die Vision.

Die neuen Betreiber des Parkcafés sind die Chefs des Clubs Reineke Fuchs: Alireza Farahzadi (li.) und Omid Bayat

Die neuen Betreiber des Parkcafés sind die Chefs des Clubs Reineke Fuchs: Alireza Farahzadi (li.) und Omid Bayat

Geplant sind auch kulturelle Veranstaltungen wie Ausstellungen mit lokalen Künstlerinnen und Künstlern, Lesungen oder kleine Konzerte mit Newcomern aus Köln. Einen reinen Discobetrieb wird es aber nicht geben.

Die größte Hürde: das Wintergeschäft, an dem schon der Vorgänger scheiterte. Wenn kaum Spaziergängerinnen und Spaziergänger unterwegs sind, wird es schwierig. Die neuen Chefs wollen mit Events wie einem Weihnachtsmarkt oder Weinfesten gegensteuern. „Das geht aber dieses Jahr noch nicht, da wir gerade erst angefangen haben“, sagt Bayat.

Bereits Erfolg mit dem Reineke Fuchs

Angst vor schwierigen Aufgaben haben die beiden nicht. Bayat (46) und Farahzadi sind seit fast 40 Jahren befreundet und in Kalk und Höhenberg aufgewachsen. „Wir verbinden viele Kindheitserinnerungen mit dem Rheinpark“, so Bayat. Ihre Erfahrung aus Jahrzehnten in der Gastronomie und der Erfolg mit dem Reineke Fuchs geben ihnen recht.

Das denkmalgeschützte Café, 1957 zur Bundesgartenschau erbaut, gehört der Stadt und wurde für 6,5 Millionen Euro saniert, bevor es im Sommer 2022 wiedereröffnete. Wer sich selbst ein Bild von den neuen Plänen machen will: Das Parkcafé ist dienstags bis sonntags von 11.00 bis 18.00 Uhr geöffnet, Montag ist Ruhetag. (red)