Das „Latio“ in der Vorgebirgstraße in der Kölner Südstadt ist Geschichte.

Nach über 30 Jahren hat das Traditionslokal am 1. September seine Türen für immer geschlossen.

Wirt Almir „Aki“ Sabinovic (51) erklärt den schweren Schritt: „Nach mehr als 30 Jahren in der Gastronomie will ich jetzt in eine neue Lebensphase starten. Wir haben jetzt ein Baby, ich möchte mehr Zeit für die Familie haben und mich auch um meine Mutter kümmern“, erzählt der Gastronom gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Das „Latio“ war für viele eine echte Institution. Theaterfans des ehemaligen „Theater Der Keller“ schauten hier regelmäßig herein, und sogar Promis wie Markus Lanz und Annette Frier zählten zu den Gästen. „Rund 95 Prozent der Besucherinnen und Besucher waren Stammkundinnen und Stammkunden“, so Sabinovic.

Seit 2013 führte er das beliebte Restaurant nahe dem Volksgarten, das vor allem für seine Fischgerichte einen ausgezeichneten Ruf hatte. Auf der Karte standen aber auch Pizza, Pasta und Fleischgerichte zu bezahlbaren Preisen. 2021 zeichnete der EXPRESS das „Latio“ sogar mit seinem Gütesiegel „Jode Lade“ aus.

Der Traum vom eigenen Laden war für Sabinovic, der aus Montenegro stammt, hart erarbeitet. Er kam 1996 nach Köln und arbeitete 14 Jahre lang als Köbes in einem Brauhaus, bevor er den Sprung in die Selbstständigkeit wagte.

Ab dem 1. Dezember eröffnet das Restaurant „il Nido“

Die Gäste seien „alle sehr traurig“ gewesen, als sie von der Schließung hörten, so Sabinovic. Er selbst ist unendlich dankbar: „Sie haben uns so viele Jahre die Treue gehalten und über die schwere Corona-Zeit geholfen, indem sie uns beim To-Go-Verkauf unterstützt und Gutscheine gekauft haben. Das war toll. Ich möchte mich bei allen von ganzem Herzen bedanken.“

Ganz still wird es in den Räumen aber nicht: Ab dem 1. Dezember eröffnet hier das Restaurant „il Nido“. Damit bleibt der kulinarische Schwerpunkt italienisch-mediterran – ein kleiner Trost für die vielen Stammgäste, die das „Latio“ vermissen werden. (red)