Köln – Er kam im November 1979 aus Ostanatolien nach Köln. Für 1,25 Mark pro Stunde schuftete er auf dem Friedhof Melaten als Totengräber und Gärtner, bevor er ins Hotel Interconti wechselte und dort Tellerwäscher wurde.

Nach ein paar Jahren als Kellner ist Kazim Demirbas heute Betreiber des türkischen Restaurants „Planet Oriental“ am Friesenplatz. Außerdem ist der 57-Jährige ein Filmstar – und niemand weiß es.

Sogar mit Legende Christopher Lambert drehte er in der Schweiz

Erst vor wenigen Wochen drehte der Kölner mit Hollywood-Legende Christopher Lambert im schweizerischen Davos. „Someone dies Tonight“ heißt der Mafia-Thriller, der im kommenden Jahr ins Kino kommen wird. „Im Film bin ich ein enger Freund von Christopher und zudem Mafia-Boss“, verrät Demirbas dem EXPRESS. Auch im Kriegsfilm „Save the Last Bullet“ spielte der kölsche Türke an der Seite von Lambert – und der sexy Französin Sophie Marceau.

Zuvor war Demirbas im TV-Drama „Passagier 23 – Verschwunden auf hoher See“ mit Oliver Mommsen, Judy Winter oder Anna Rot am Set.

Mit Anna Loos teilte er eine Leidenschaft am Set

„Viel Spaß hatte ich mit Anna Loos bei den Dreharbeiten zur TV-Serie „Helen Dorn“. In den Drehpausen haben wir festgestellt, dass wir eine Leidenschaft teilen. Wir spielen beide total gern Backgammon. Also haben wir den Koffer aufgeklappt und gespielt“, erzählt der Döner-Mann vom Friesenplatz.

Cobra 11, Agent Wu, Kids Run – Kazim Demirbas taucht immer wieder in den Filmen auf. Die Rolle des Bösewichts ist ihm auf den Leib geschneidert. Denn mit seinem langen schwarzen Bart und den langen Haaren wirkt er tatsächlich wie ein Mafia-Boss. Doch das ist alles nur Show. Tatsächlich ist Kazim ein Kerl, der gern Späße macht und lacht. Auch, wenn Rapper-Bösewicht Xatar zu seinen Kumpels gehört.

(Hier ab 7:03 Kazim Demirbas in einem Xatar-Video anschauen)

Auch die verstorbene Kölner Unterwelt-Legende Schäfers Nas` (Heinrich Schäfer) war einer seiner besten Freunde. Denn Kazim war einst Kellner am alten Rastplatz Verteiler-Süd, wo die Nas` abends das Geld der Frauen vom Straßenstrich einkassierte.

„Rapper Eko-Fresh sagt immer Onkel Kazim zu mir, weil ich ihn schon als kleinen Jungen kenne und mit seinem Vater Jahrzehnte befreundet bin.“

Inzwischen sind die Produzenten total heiß auf den Kölner Bösewicht. Nicht ausgeschlossen, dass er sogar bald in einem Bond-Streifen eine Rolle spielen könnte. Kazim Demirbas verrät nur so viel: „Man wird mich zukünftig bei einigen tollen Filmen sehen…“