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Reliquie geraubtBelohnung ausgesetzt! Wo ist das Papst-Blut aus dem Kölner Dom?

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Dompropst Gerd Bachner (71) an dem Kunstwerk des Düsseldorfer Bildhauers Bert Gerresheim, aus dem die Blutreliquie gestohlen wurde. Sie war eingefasst an der Stelle, die Bachner berührt.

Köln – Der Raub der Reliquie mit dem Blut Papst Johannes Pauls II. aus dem Kölner Dom (EXPRESS berichtete) erschüttert die Gläubigen, die Menschen in Köln und weit darüber hinaus. Dompropst Gerd Bachner (71), Hausherr der Kathedrale, appelliert an die Ehre der Täter – und hofft auf Hilfe aus der Unterwelt. Eine Belohnung soll es auch geben.

„Es ist ein schändlicher Raub, der einen unglaublichen Verlust für alle Gläubigen bedeutet. In Köln galt immer das Wort: »Den Dom beklaut man nicht«. Selbst unter Kriminellen war der Dom stets heilig, den rührte man nicht an, da ließ man nichts mitgehen, denn das ging selbst Dieben gegen die Ehre“, so Bachner.

„Und nun das! Eine Schande. Einen materiellen Wert kann man für die Reliquie Papst Johannes Pauls II. gar  nicht beziffern – der ideelle Wert aber ist unermesslich! Ich appelliere an die Räuber: Wenn Ihr noch einen Funken Anstand und Ehre habt, dann gebt uns diese Reliquie zurück“, sagt Bachner.

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Milieu-Legende Schäfers Nas

Er spielt damit auf Schäfers Nas an. Denn 1996 wurde der Dom schon einmal bestohlen. Damals wurde das Vortragekreuz aus der Kathedrale geraubt. Der legendäre Unterweltkönig Heinrich Schäfer (†61), besser bekannt als Schäfers Nas, beschaffte es zurück, nachdem EXPRESS-Reporter ihn um Hilfe gebeten hatten. „Den Dom beklaut man nicht“, sagte Schäfer seinerzeit. Bachner hofft auf einen ähnlich „ehrenhaften“ Unterweltkönig…

„Das Domkapitel setzt eine Belohnung von 1500 Euro aus für Hinweise, die zur Wiederbeschaffung der Reliquie führen“, so Bachner. Hinweise können   an das Domkapitel erfolgen (Tel. 0221/17 94 01 00, Mail: dompropstei@metropolitankapitel-koeln.de) oder jede Polizeidienststelle (229-0).

Da es sich um eine „Berührungsreliquie“ handelt, ist es nicht ungewöhnlich, wenn sie angefasst wird – das ist sogar ausdrücklich erwünscht und erlaubt. Am Samstag um 18.30 Uhr war die Reliquie noch da – Alt-Erzbischof Joachim Kardinal Meisner (82) hatte dort gebetet. Sonntagfrüh um 7.55 Uhr bemerkte eine Besucherin, dass die Reliquie weg ist.

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So berichtete der EXPRESS über die Domkreuz-Räuber.

Es gebe viele Bereiche im Dom, die videoüberwacht werden. „Dieser Bereich gehört  leider nicht dazu, gibt Bachner zu. Der Dompropst ist enttäuscht, dass es nicht mehr ohne Überwachung gehe. „Die Welt ist…“, sagt der 71-jährige Geistliche dem EXPRESS. Das Wort „schlecht“ spricht er dann doch nicht aus…

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Steckt ein Netzwerk hinter dem Raub?

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Die Papst-Reliquie vor dem Diebstahl

Ein Tropfen einer Blutprobe, die kurz vor seinem Tod bei Papst Johannes Paul II. (1920 – 2005) entnommen worden war, wurde auf ein Stück Stoff geträufelt. Dieses kam in eine Glaskapsel, die 2013 in das Reliquiar im Dom eingefasst wurde.

Sterbliche Überreste von Heiligen – Knochen, Haare, aber auch Blut – sind Reliquien erster Klasse. Berührt man sie,  erbittet  man damit die Fürbitte des Heiligen bei Gott – der  die Gläubigen   Hilfe zuschreiben! Der bloße Besitz der Reliquie bringt gar nichts.

Bereits zweimal  wurden Reliquien mit dem Blut Papst Johannes Pauls II. gestohlen, so aus einer Wallfahrtskirche  im süditalienischen L’Aquila. Beide wurden gefunden.

Dompropst Gerd Bachner (71) könnte sich vorstellen, „dass hinter dem Raub der Blutreliquie aus dem Dom ein Netzwerk steckt!“ Auch in diese Richtung ermittle die Polizei, sagt der Dompropst.

„Es ist das Blut eines Heiligen, der als einer der größten Päpste der Geschichte gelten darf“, so Bachner. „Allein die weltpolitischen Umwälzungen, der Zusammenbruch des Kommunismus, für den er mit gesorgt hat. Die Weltjugendtage. Die Hingabe bis zuletzt.“