Razzia beim RechtsanwaltImmer wieder Bietmann!

Copyright: Grönert Lizenz
Prof. Dr. Rolf Bietmann (57)
Köln – Es gibt in Deutschland wohl kaum einen Rechtsanwalt, der wegen seiner beruflichen Tätigkeit so oft ins Visier der Staatsanwaltschaft gerät als Prof. Dr. Rolf Bietmann. Kaum ein anderer mischt aber auch so oft mit - in Köln eigentlich überall.
Razzia bei Bietmann. Als die Ermittler jetzt wieder an seiner Kanzleitür pochten, muss das für den ehemaligen CDU-Politiker ein Déjà-vu-Erlebnis gewesen sein.
Diesmal interessiert sich die Kölner Staatsanwaltschaft für seine juristischen Tätigkeiten bei der Lanxess-Arena. Bietmann und seine Kanzlei sollen über mehrere Jahre rund 1,8 Millionen Euro vom Arena-Betreiber kassiert haben. Die Ermittler prüfen, ob diesen Honoraren angemessene Leistungen gegenüberstehen. Der Verdacht lautet Beihilfe zur Untreue.
Bietmann bestreitet die Vorwürfe vehement: „Ich war insgesamt neun Jahre als Justiziar für die Arena und den damaligen Chef Ralf Bernd Assenmacher beratend tätig. Und das erfolgreich.“
Das sieht auch das Arena-Management so. Dort hieß es am Donnerstag: „Ein Anwalt wird bezahlt für schriftlichen und mündlichen Rat, so stehe es im Gesetz. Wie will denn bitte ein Staatsanwalt bewerten, ob er genug gearbeitet habe?“
Nicht das erste Ermittlungsverfahren dieser Art. So interessiert sich die Staatsanwaltschaft auch für die Beratertätigkeit Bietmanns bei der Sparkasse Köln-Bonn. Ebenso für seine Rolle beim Bankhaus Oppenheim. Auch in dem Untreue-Verfahren um das Landesarchiv in Duisburg hat die Staatsanwaltschaft Fragen.
In diesem Zusammenhang wird auch gegen den Duisburger Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU) ermittelt - Korruptionsverdacht. Dabei gehe es um Wahlkampfspenden, um Entscheidungen zu beeinflussen.
Man gehe der Vermutung nach, dass über Bietmann „Zuwendungen an Entscheidungsträger“ geflossen seien. Bietmann bezeichnete den Vorwurf als absurd.