„Wollte das auch mal ausprobieren“Kölner Feuerwehrmann selbst ein Feuerteufel – aber er gesteht nicht alles

Ein brennendes Auto in Köln-Wahnheide

Dramatisches Bild: Ein Fahrzeug, das in Köln-Wahnheide vor einem Haus steht, brennt am Sonntagabend (29. Mai 2022) lichterloh.

Kölner Feuerwehrmann legte selbst mehrere Brände. Jetzt musste er sich vor dem Kölner Amtsgericht verantworten.

Der Feuerteufel aus Porz-Wahn: Bis zum 7. Juni 2022 trieb er sein Unwesen. Dann wurde er geschnappt. Wie sich herausstellte, handelte es sich bei dem Verdächtigen selbst um einen Feuerwehrmann.

Am Donnerstag (8. September 2022) musste sich der 20-Jährige vor dem Kölner Amtsgericht verantworten.

Feuerwehrmann aus Porz-Wahn gesteht drei von acht Bränden

Der Schlosserlehrling legte ein Geständnis ab. Aber: Er gab nicht alle Taten zu. Um acht gelegte Brände in Wahn und Wahnheide in der Zeit vom 26. Mai bis 7. Juni ging es. Der 20-Jährige gestand aber „nur“, für drei Brände verantwortlich gewesen zu sein. Stellt sich die Frage: Gibt es einen weiteren Feuerteufel, der noch frei herumläuft?

Laut „Kölner Stadt-Anzeiger“ wollte oder konnte der Feuerwehrmann aus Porz-Wahn seinen Taten nicht erklären. Er habe mitbekommen, dass ein Brandstifter im Veedel unterwegs sei, „und dann wollte ich das auch mal ausprobieren“, sagte er.

Wegen Wiederholungs- und Fluchtgefahr saß der 20-Jährige seit der Festnahme im Juni in U-Haft. Ein Urteil wurde am Donnerstag nicht gefällt – der Prozess wurde vertagt.

Die Chronologie der Kölner Brandserie

Alle Brände im Überblick – für drei Brände legte der 20-Jährige ein Geständnis ab.

  • 7. Juni 2022: Brandstiftung an einem Mercedes an der Frankfurter Straße
  • 3. Juni 2022: Pkw in der Straße „Im Lochgarten“
  • 3. Juni 2022: Wohnmobil in der Straße „Auf dem Acker“
  • 2. Juni 2022: Pkw in der Max-Reichpietsch-Straße
  • 31. Mai 2022: Anhänger in Unterstand in der Winkelsmaar
  • 29. Mai 2022: Pkw im Giselherweg, dabei wurde zudem ein zweites Fahrzeug stark beschädigt
  • 29. Mai 2022: Transporter unter einer Autobahnbrücke auf der Nachtigallenstraße
  • 26. Mai 2022: Pkw in der Hunoldstraße

Die Tatorte lagen oft nur wenige Hundert Meter voneinander entfernt. Bei der Festnahme im Juni hätten die Einsatzkräfte in der Bekleidung des 20-Jährigen Brandbeschleuniger und ein Feuerzeug sichergestellt, teilte ein Polizeisprecher damals mit. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung seien weitere Brandbeschleuniger, zwei Computer und vier Tablets sichergestellt worden. (mt)