Sex-Abzocke in KölnHure erpresst Geschäftsmann – und kassiert fünfstelligen Betrag

Prostituierte_Koeln_300819

Eine Kölner Prostituierte schien mit ihrer dreisten Masche durchzukommen, letztlich flog aber doch alles auf. (Symbolbild)

Köln – Erst die Arbeit, dann das Vergnügen, dachte sich offenbar eine Gruppe von Geschäftsleuten, die nach einer Konferenz in Köln die Dienste mehrerer Prostituierter in Anspruch nahm. Für einen der Manager wurde es im Nachgang eine sehr teure Nacht. Er wurde erpresst.

Köln: Geschäftsmann nach Sex mit Prostituierter erpresst

Die Liebesdame, mit der der Geschäftsmann laut Anklage der Kölner Staatsanwaltschaft „intimen Kontakt“ hatte, beließ es nicht bei dem ausgemachten Dirnenlohn, sondern wollte mehr. Am Freitag musste sich die 36-Jährige daher vor dem Kölner Amtsgericht verantworten.

Die Prostituierte hatte dem verheirateten Freier gedroht, dessen Ehefrau, Kinder, Nachbarn und den Arbeitgeber über den Kontakt zu ihr zu informieren, indem sie ihn etwa im Internet auf sozialen Netzwerken diffamieren würde. Das könne er bei Zahlung von 1000 Euro abwenden.

Verheirateter Freier zählte aus Angst vor Entdeckung

Aus Angst, dass sein Besuch bei einer Prostituierten auffliegt, zahlte der Mann tatsächlich das Geld. Er übergab der Dame den geforderten Geldbetrag bei einem ausgemachten Treffen am Kölner Hauptbahnhof und hoffte offenbar, dass die brisante Angelegenheit damit erledigt sei.

Die Angeklagte ließ jedoch nicht locker – im Gegenteil. Ihre Forderungen wurden immer höher. Sie drohte, bei dem Mann zu Hause aufzutauchen und erhielt als Schweigegeld Beträge in Höhe von 3000 Euro, 4000 Euro und schließlich noch eine Summe von 15.000 Euro in Bar ausgehändigt.

Erpressung: Prostituierte ließ einfach nicht locker

Der Geschäftsmann erstattete erst Anzeige, nachdem sich die Prostituierte nach einem halben Jahr Funkstille erneut bei ihm gemeldet hatte. Diesmal mit einer Forderung von 5000 Euro. Bei der ausgemachten Übergabe am Bahnhof waren dann Polizisten dabei. Die Dame wurde überführt.

„Es tut mir sehr leid, das war damals einfach so“, sagte die Angeklagte zu den ihr gemachten Vorwürfen. Sie sei mittlerweile raus aus dem horizontalen Gewerbe, sei verlobt und habe drei Kinder bekommen. Seit der letzten Tat im Mai 2015 habe sie ein straffreies Leben geführt.

Richter Frank Altpeter verhängte am Ende zwei Jahre Haft auf Bewährung. Strafschärfend rechnete er der Dame an, von ihrer Gier getrieben nicht von ihrem Opfer abgelassen und immer mehr gefordert zu haben. Die Beute in Höhe von 23.000 Euro muss sie zurückzahlen.