Bei Köln-KonzertPopstar zieht auf der Bühne blank: „Sexy für fünf Songs“

Sängerin Tove Lo bei einem Konzert auf der Bühne.

Sängerin Tove Lo, hier am 18. November 2022 bei einem Auftritt in Kopenhagen, gab in Köln am Sonntag ihr erstes von drei Deutschland-Konzerten.

Beim ersten Deutschland-Konzert ihrer „Dirt Femme“-Tour hat Sängerin Tove Lo das Publikum in der Kölner Live Music Hall nicht nur gedanklich auf Trab gehalten. Den perfekten Abgang inszenierte dann sogar die Natur.

von Béla Csányi (bc)

Ihre ersten drei Songs hat Tove Lo im Glutofen Live Music Hall schon geschmettert, als der zweifach Grammy-nominierte Popstar aus Schweden der ausverkauften Halle in Köln noch einmal den Kurs für einen schweißtreibenden Abend vorgibt.

„Ich verlange nur eine Sache: Für fünf Songs fühlen wir alle uns sexy“, haucht die Sängerin ins Mikrofon und erntet begeistertes Johlen von ihren Fans. Obwohl an diesem drückend schwülen Sonntagabend (18. Juni 2023) der Schweiß schon beim Vorprogramm von Sängerin Alma in Strömen rinnt, geben Künstlerin und Publikum in rund anderthalb Stunden gleichermaßen Vollgas.

Tove Lo in Köln: Sängerin bringt Publikum zum Kreischen

Die Bühnenshow vor spartanischer Kulisse mit einigen Wölkchen-Figuren für die „Queen of the Clouds“ (Deutsch: „Königin der Wolken“) beinhaltet auch auf der neuen „Dirt Femme“-Tour einen längst einstudierten Programmpunkt, der die Fans trotzdem jedes Mal aufs Neue in Wallung bringt. Da macht auch das erste von drei Deutschland-Konzerten keine Ausnahme.

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Beim verruchten „Talking Body“, eine der Erfolgs-Singles aus dem 2014 erschienen Erfolgs-Album „Queen of the Clouds“, zieht die Sängerin kurz mal blank. Ebba Tove Elsa Nilsson, so der bürgerliche Name der 35-Jährigen, lüftet erst das Oberteil ihres bauchfreien olivgrünen Zweiteilers, zieht dann in einstudierten Bewegungen für wenige Sekunden auch noch den BH nach unten.

Sängerin Tove Lo bei ihrem Konzert in der Live Music Hall auf der Bühne.

So bedeckt wie hier zeigte sich Tove Lo bei ihrem Köln-Konzert in der Live Music Hall nicht immer.

„Ich habe mir gedacht: Warum sollte ich es nicht tun können? Wenn ich Lust dazu habe, dann tue ich es auch“, sagte die bekennende bisexuelle Sängerin und Songwriterin bei MTV einst über ihr mittlerweile zum Markenzeichen gewordenes Feminismus-Statement. Auch in der queeren Community ist sie damit längst zum Liebling der Massen avanciert, bei Instagram folgen ihr knapp 2,5 Millionen Menschen.

Schon beim fünften von rund 20 Songs erreicht das Gekreische in der Live Music Hall bei gefühlten Sauna-Bedingungen damit seinen Höhepunkt. Der Schweiß tropft, die Luft wird dünner. Und trotzdem hält Tove Lo die Power dank beeindruckender Bühnenpräsenz, der unverkennbar kratzenden Stimme und beliebter Electropop-Hits wie „Disco Tits“ oder „True Disaster“ auch über die restlichen drei Viertel ihres Auftritts hoch.

Tove Lo: Wolken-Königin tritt in Köln mit Regen ab

Die zu Beginn angekündigte „emotionale Achterbahnfahrt“ runden ausgewählte Balladen wie etwa „Moments“ ab, in der es aufmunternd heißt: „Ich bin nicht die Schönste, die du jemals gesehen hast, aber ich habe meine Momente.“

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Die hat Tove Lo auch immer dann, wenn sie nach den Outfit-Wechseln zurück auf die Bühne stürmt. Den Anfang macht eine extravagante und extraknappe goldene Rüstung mit Brust-Attrappen aus Plastik, auf das anschließende grüne Outfit im Mittelteil folgt bei den Zugaben ein bauchfreier Badeanzug.

Als sie im knappen Fummel zum Ende ihren Debüt-Hit „Habits (Stay High)“ anstimmt, „den Song, der mein Leben verändert hat“, bittet sie das Kölner Publikum zum ersehnten Duett. Tove Lo rundet die berauschende Show damit derart passend ab, dass sich selbst die Natur für ein kitschiges Schauspiel nicht zu schade ist: Kaum ist die „Königin der Wolken“ gegen halb elf von der Bühne geschwebt, setzt zum Ende eines heißen Abends vor der Halle plötzlich der Regen über Ehrenfeld ein.