Köln/Hongkong – Der Meister malt nicht mehr, aber seine Werke sind weiter Top-Seller! Jetzt sorgte ein Bild des Kölner Malers Gerhard Richter (88) aus dem Jahr 1987 für einen Paukenschlag bei einer Versteigerung zeitgenössischer Kunst im Auktionshaus Sotheby´s in Hongkong. Am Ende eines zehnminütigen Bieterkrimis stand eine Summe von 27 Millionen Dollar! Auch die Hintergründe sind interessant.

Auktion in Asien: Bild von Gerhard Richter für Mega-Summe versteigert

Zum Verkauf angeboten wurde das zwei mal zwei Meter große, in Richters Atelier in Köln-Hahnwald entstandene Werk aus der Reihe „Abstrakte Bilder“ vom US-Milliardär Ronald Perleman. Das Wirtschaftsmagazin Forbes listete ihn als einer der 100 reichsten US-Amerikaner. Da er zuletzt auch eine Jacht und andere Eigentümer veräußerte, wurde schon über die Finanzen des Unternehmers spekuliert.

Das Rennen um das Richterwerk machte ein japanisches Museum: das „Pola Museum of Art“ in Hakone, einer Stadt in den Bergen westlich von Tokio. Die Bevölkerung von Tokio schätzt Hakone, das an einem Nationalpark liegt, als Tagesausflugsort, um der Hektik der Großstadt zu entfliehen.

Gerhard Richter hat seine Karriere als Künstler beendet

Das Richterwerk, das nun dort ausgestellt wird, trägt die Werknummer 649-2. Richter hatte vor wenigen Wochen seine Werknummer 957, die Kirchenfenster vom Kloster Tholey im Saarland, als das Ende seiner Malerei bezeichnet.

Die genaue Summe, die sein nun in Hong Kong versteigertes Werk erzielte, liegt bei 27.694.000 Dollar, das sind umgerechnet 23,44 Millionen Euro. Damit gehört „Abstraktes Bild 649-2“ zu den Top Ten der teuersten Richterwerke aller Zeiten.

Nach Angaben von Sotheby´s erzielte das Richterwerk den höchsten jemals bei einer eigenen Auktion in Asien erreichten Preis für ein Kunstwerk des Westens.