Köln – In NRW trifft ab sofort eine Kölnerin die ganz großen Entscheidungen. Wie am Dienstag (18. Mai) bekannt wurde, übernimmt Professorin Dr. Dr. hc. Barbara Dauner-Lieb das Amt als Präsidentin des nordrhein-westfälischen Verfassungsgerichtshofs. Damit wird die 66-Jährige zur höchsten Richterin in NRW.

• Barbara Dauner-Lieb wird höchste NRW-Richterin
• Als Professorin an der Uni Köln tätig
• Große Mehrheit der Parteien im Landtag auf ihrer Seite

Bereits zur Schulzeit ist Dauner-Lieb, 1955 in Hamburg geboren, nach Köln gekommen. Nach dem Abitur nahm sie 1973 ein Studium der Rechtswissenschaft an der Universität zu Köln auf, das sie 1979 mit der Ersten Juristischen Staatsprüfung abschloss. Auf die zweite Staatsprüfung 1984 folgte eine Tätigkeit in der Rechtsabteilung eines Unternehmens in Bergisch Gladbach.

Barbara Dauner-Lieb wird höchste Richterin in NRW

Seit Oktober 2000 Professorin für Bürgerliches Recht, Handels- und Gesellschaftsrecht, Arbeitsrecht und Europäische Privatrechtsentwicklung der Universität zu Köln.

Von 2002 bis 2007 war sie Richterin im Nebenamt am Oberlandesgericht Köln im gesellschaftsrechtlichen Senat. Seit 2006 ist sie gewähltes Mitglied am Verfassungsgerichtshof für das Land Nordrhein-Westfalen, zuletzt wiedergewählt am 13. Juni 2018.

Deutliche Mehrheit im NRW-Landtag bekommen

Nun, da die amtierende Verfassungsgerichtspräsidentin Dr. Ricarda Brandts Ende des Monats in den Ruhestand geht, folgt der Aufstieg an die Spitze des NRW-Verfassungsgerichts. 

Dauner-Lieb war von CDU, SPD, FDP und B90/Die Grünen im Landtag für das höchste Richteramt im Land vorgeschlagen worden. Bei der geheimen Wahl erhielt sie 164 von 182 abgegebenen Stimmen und kam damit auf weit mehr als die notwendige Zweidrittel-Mehrheit.

Barbara Dauner-Lieb hat „beste Voraussetzungen für das Amt”

CDU-Landtagsfraktion Bodo Löttgen sagt: „Mit Frau Prof. Dauner-Lieb konnten wir eine ausgezeichnete Kandidatin für das Amt gewinnen, die mit Kenntnisreichtum überzeugt und zupackend mit großer Leidenschaft ihr Fach vertritt.” Sie habe durch ihre berufliche Tätigkeit in der juristischen Lehre an der Universität zu Köln und ihre langjährige Erfahrung im Richteramt am Oberlandesgericht Köln und beim Verfassungsgerichtshof in Münster beste Voraussetzungen und Expertise für dieses Amt, so Löttgen weiter.

In der Branche gilt Dauner-Lieb als Rechtsexpertin, die das geltende Recht nicht nur anwendet, sondern auch weiterdenkt: 2019 erhielt sie als erste Person den Landeslehrpreis NRW. In der Begründung hieß es, Dauner-Lieb gelte „im Hinblick auf Verbesserungen und Innovation in der juristischen Lehre als die aktivste und sichtbarste Rechtsprofessorin Deutschlands“.

Mit folgendem Team wird Dauner-Lieb arbeiten: Als neuer Richter wurde Professor Dr. Bernd Grzeszick, als Stellvertreterin der Präsidentin Professorin Dr. Charlotte Kreuter-Kirchhof und als Stellvertreter Dr. Michael Haas gewählt. (tw)