Auf der Kölner Hohe Straße gibt es einen neuen, ungewöhnlichen Laden, der die Herzen von Fans höherschlagen lässt und Kindheitserinnerungen verkauft.
Neuer Laden in KölnBesitzer hört ständig „Oh mein Gott“

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Neu auf der Hohe Straße: Der Laden „Toys und Helden“.
Aktualisiert
Was für eine Ansage! „Wir verkaufen hier Kindheitserinnerungen“, sagt Gründer Marc Kniffka voller Stolz. Mit seinem neuen Laden „Toys und Helden“, der jetzt auf der Kölner Hohe Straße eröffnet hat, meint er es ernst.
Auf gigantischen 700 Quadratmetern und drei Etagen wartet eine Zeitreise der besonderen Art.
Wo früher Mode von „S. Oliver“ über die Theke ging, gibt es jetzt ein Labyrinth aus Träumen: Star-Wars-Figuren neben Pokémon, seltene Barbies, Godzilla-Monster und die Masters of the Universe.
Ein Lichtschwert? Kostet schlappe 270 Euro. In den Regalen stapeln sich Mangas, Schlümpfe und Comics. Laut Kniffka gibt es hier eine halbe Million Schätze zu entdecken!
Fans kommen bei Kindheitserinnerungen die Tränen
Kniffka kennt die Reaktionen aus seinem kleineren Laden in Düsseldorf. „Ahs und Ohs“ und „Oh mein Gott“ hört er ständig. Manchen Fans kommen sogar die Tränen, wenn sie die Spielzeuge ihrer Kindheit wieder in den Händen halten. Er berichtet von Frauen, die emotionaler reagieren als bei einem „Take That“-Konzert. „Früher war alles besser, sagt man doch auch immer“, meint der 54-Jährige und lacht.
Und es sind längst nicht mehr nur Männer, die auf Schatzsuche gehen! Mitbegründerin Sabrina Aden erinnert sich an Zeiten, als auf Messen fast nur Männer unterwegs waren. „Ich habe dann angefangen, auch so Mädchenstuff wie Polly Pocket mitzubringen. Inzwischen hat sich vieles verändert“, sagt sie. Heute halten sich Männer und Frauen die Waage.

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Die Gründer Marc Kniffka (l.) und Sabrina Aden mit Ladenleiter Andreas Köhn. Sie wollen mit „Toys und Helden“ Kindheitsträume wahr werden lassen.
Die Wahl für die Hohe Straße war trotz Baustellen und Leerständen goldrichtig. „Das ist ein Nadelöhr, hier ist jeden Tag so viel los wie in Düsseldorf am Samstag“, erklärt Ladenleiter Andreas Köhn dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Die Lage sei einfach unschlagbar. Auch wenn die Miete immer noch hoch ist, sei man sich mit dem Vermieter schnell einig geworden. „Ich denke, die Vermieter wollen hier auch Ruhe hereinbekommen“, vermutet Kniffka.
Jetzt liegt „Toys und Helden“ in spannender Nachbarschaft zwischen dem Luxus von „Ralph Lauren“ und dem bunten Süßigkeiten-Laden „Kingdom of Sweets“. Einen Online-Shop gibt es bewusst nicht. Kniffkas Philosophie: „Die Leute möchten die Sachen anfassen.“ Ein echtes Erlebnis statt nur Klicks im Netz. (red)