„Hatten wir so noch nie“Nach Razzia auf Kölner Baustellen: Zoll nimmt Ermittlungen auf

Zollbeamte und -beamtinnen am 25. April 2023 bei einer Baustellenüberprüfung an der Stollberger Straße/Ecke Josef-Lammerting-Allee in Köln-Braunsfeld.

Zollbeamte und -beamtinnen am 25. April 2023 bei einer Baustellenüberprüfung an der Stollberger Straße/Ecke Josef-Lammerting-Allee in Köln-Braunsfeld.

Razzia! Der Kölner Zoll war am Dienstag mit starken Kräften im Stadtteil Braunsfeld im Einsatz. 

Nach den Shisha-Bars kommen die Baustellen: Erneut hat der Kölner Zoll eine Großrazzia im Stadtgebiet durchgeführt.

Am Dienstagmorgen (25. April 2023) kontrollierten die Fahnderinnen und Fahnder zwei Großbaustellen im Stadtteil Braunsfeld. 

Nach Shisha-Bars: Kölner Zoll mit Razzia auf Großbaustellen

Der Zoll überprüfte unter anderem eine Baustelle an der Stollberger Straße/Ecke Josef-Lammerting-Allee. Außerdem wurde ein Gebäude an der Stollberger Straße unter die Lupe genommen.

Die Razzia in Köln war Teil einer bundesweiten Aktion, bei der gegen mögliche Schwarzarbeit vorgegangen wurde. Kontrolliert wurden rund 350 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von zehn Firmen.

Dabei wurde unter anderem geprüft, ob alle Bauarbeiter den Mindestlohn erhalten und ob Kranken- und Sozialbeiträge gezahlt werden. Auch der legale Aufenthalt in Deutschland wurde überprüft. Die Ergebnisse der Kölner Razzia gab der Zoll am Nachmittag bekannt. 

„30 Beschäftigte ohne Aufenthalts- oder Arbeitserlaubnis haben wir auf nur einer Baustelle in Köln angetroffen. Das hatten wir bisher noch nie. Die Männer aus Georgien und Bosnien waren als Bauhelfer und Monteure eingesetzt. Unsere Ermittlungen richten sich nun in erster Linie gegen die Arbeitgeber der Männer. Über die weiteren aufenthaltsrechtlichen Maßnahmen entscheidet jetzt die zuständige Ausländerbehörde“, so Jens Ahland, Pressesprecher des Hauptzollamts Köln.

Laut Zoll werden zudem in zehn Fällen Ermittlungen wegen fehlender Meldungen zur Sozialversicherung aufgenommen – in zwölf Fällen gibt es erste Hinweise auf Scheinselbständigkeit.

Erst am Freitag (21.) und Samstag (22. April 2023) hatte der Zoll gemeinsam mit der Stadt 20 Shisha-Bars in der Kölner Innenstadt überprüft. In allen Bars wurden Verstöße festgestellt. (iri, nb)