Nächste Aktion enthülltNach XXL-Kundgebung in Köln: Demo-Bündnis will Groß-Streik durchsetzen

Das Bündnis „Köln stellt sich quer“ hat nach der XXL-Demo in Deutz schon neue Ideen. Für eine nimmt sie jetzt genau zwei Monate Anlauf.

von Thomas Werner (tw)

Diese Aktion hatte es wahrlich in sich! Die gut 70.000 Menschen, die am Sonntag (21. Januar 2024) dem Aufruf zur Anti-AfD-Demo in Köln folgten, waren selbst für die Organisatoren – das Bündnis „Köln stellt sich quer“ – eine Überraschung.

Kein Wunder, selbst die Hälfte an Teilnehmenden wäre schon ein großer Erfolg gewesen. Aber: Weil der Zuspruch so groß ist, wird weitergekämpft – gegen Hass, gegen Fremdenfeindlichkeit, gegen Rechts.

Kölner Demo-Bündnis mit neuer Idee: 15 Minuten Streik für Menschenrechte

Rund um die Demo an der Deutzer Werft wurden die neuen Pläne des Kölner Demo-Bündnisses bekannt. „‚KSSQ‘ (Köln stellt sich quer, d. Red.) schlägt für den 21.März 2024, dem internationalen Tag gegen Rassismus, einen Streik für das unantastbare Recht auf Menschenwürde vor“, hieß es.

#15vor12 heißt das Ganze, damit es sich über Social Media möglichst gut verbreiten lässt.

Hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage teilnehmen:

Der konkrete Plan: Am 21. März (ein Donnerstag) um 11.45 Uhr soll alles still stehen. „Für eine Viertelstunde wird die Arbeit niedergelegt, in Werkstätten, Büros, Fabriken und Verwaltungen, in Kitas, Schulen und Hochschulen. Für eine Viertelstunde bitten wir alle, egal, was sie gerade tun, innezuhalten und ein deutliches Zeichen zu setzen“, bittet das Bündnis.

Tausende Menschen vor Ort

Die Bilder von der Anti-AfD-Demo in Köln

1/13

Mehr noch: Die 15 Minuten Streik sollen genutzt werden. „Wir wollen, dass an Arbeits- und Ausbildungsplätzen eine Viertelstunde über Rassismus und die menschenverachtende Deportationspläne der AfD diskutiert wird. Dass überlegt wird, wie gemeinsames Eintreten für Menschenrechte und Menschenwürde tatsächlich aussehen kann – gegen Rassismus, Antisemitismus, Nationalismus, Homophobie und Transfeindlichkeit.“

Zum EXPRESS-WhatsApp-Kanal

Dass die Diskussion auch an den Arbeitsplatz transportiert werden soll, ist kein Zufall. Denn: „Leben und Arbeiten wäre nicht denkbar ohne Menschen mit Migrationsgeschichte“, so das Bündnis. „Eintreten für Menschenwürde bedeutet auch, Geflüchteten bessere Zugänge zur Arbeitswelt zu ermöglichen.“

Ob die Aktion Aussicht auf Erfolg (und tatsächliche Umsetzung) hat? Mit exakt zwei Monaten Vorlauf wohl schwer zu beantworten. Auch eine Stimmung, die 70.000 Menschen zur Deutzer Werft treibt, war vor zwei Monaten nur schwer abzusehen. Bis dahin kann einiges passieren. EXPRESS.de bleibt am Ball.