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Mord an Derya (†24) und Kian (†4)Kölner Urteil rechtskräftig – Deryas Mutter kann endlich trauern

Derya (†24) und Kian (†4) lächeln auf einem Foto.

Derya (†24) und Kian (†4) waren ein Herz und eine Seele, ihr Lächeln steckte an. Am 14. November 2021 wurden sie auf grausame Weise aus dem Leben gerissen.

Im November 2021 geschah in Köln ein grausamer Doppelmord. Der Täter wurde verurteilt, legte jedoch Revision ein. Diese wurde abgewendet – für die Mutter von Derya (†24) ein wichtiger Schritt bei der Trauerbewältigung.

von Niklas Brühl (nb)

Wenn die Kölnerin Rosi am Freitag (19. Mai 2023) in ihrem Kleingarten herumwuselt und sich um die Pflanzen kümmert, wirkt es fast so, als lebe sie in einer heilen Welt. Die wenigsten wissen, was Rosi in den vergangenen anderthalb Jahren durchgemacht hat.

Schlagartig wurde alles auf den Kopf gestellt, die wohl zwei wichtigsten Menschen aus ihrem Leben gerissen. Rosi ist die Mutter von Derya (†24) und die Großmutter von Kian (†4), die am 14. November 2021 von Kians Vater am Niehler Hafen auf bestialische und heimtückische Art und Weise ermordet wurden.

Im Oktober 2022 hatte sich Rosi, exklusiv bei EXPRESS.de, zum ersten Mal geöffnet und über die schreckliche Zeit nach dem Verlust ihrer Tochter und dem ihres Enkels gesprochen.

Nun, über ein halbes Jahr später, steht endlich fest: Das Urteil gegen den Doppelmörder ist rechtskräftig.

Mord an Derya (†24) und Kian (†4): Revision abgeschmettert

Der Täter hatte nach der Urteilsverkündung – lebenslange Haft mit zweifacher besonderer Schwere der Schuld – zur Verwunderung vieler Revision eingelegt. Diese wurde aber am 10. Mai vom Bundesgerichtshof in Karlsruhe abgeschmettert.

Für Rosi, die am 16. Mai gegen 22 Uhr von der Entscheidung erfuhr, besteht nun endlich die Chance zu trauern – der Mörder ihrer Tochter und ihres Enkels sitzt im Gefängnis. „Ich habe mit dieser Entscheidung gerechnet, die Beweise und das Urteil waren ja sehr aussagekräftig. Trotzdem ist mir ein riesiger Brocken vom Herzen gefallen, als ich darüber informiert wurde. Dieses Kapitel ist jetzt abgeschlossen und es ist auf einer gewissen Weise ein Abschluss. Auch wenn Derya und Kian dadurch natürlich nicht zurückkommen“, sagt Rosi gegenüber EXPRESS.de.

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In den vergangenen Monaten sei sie immer und immer wieder gefragt worden, wie es mit der Revision des Verurteilten aussieht. Vor allem sei ihr schwergefallen, auf die ständigen Nachfragen keine Antwort zu haben.

Jetzt hat sie eine, weshalb sie sich auch noch einmal bei EXPRESS.de gemeldet hat: „Ich möchte mich in keiner Weise in den Vordergrund stellen. Ich will nur, dass die Menschen, die uns in dieser schweren Zeit immer unterstützt haben, von der Entscheidung erfahren und wissen, dass dieser Teil der Geschichte nun einen Abschluss gefunden hat. Dieses Recht haben sie.“

Mutter von Derya (†24): „Freue mich, wieder Freude zu empfinden“

Rosi selbst verbringt viel Zeit in ihrem Kleingarten, den sie sich zur Geburt von Kian vor fünf Jahren zulegte. Derya und Kian verbrachten viel Zeit in dem idyllischen Garten, Rosi hatte extra eine Schaukel und eine Rutsche für ihren Enkel besorgt. „Die Sachen habe ich Nachbarn geschenkt, die ebenfalls Enkelkinder haben. Die haben sich sehr darüber gefreut.“

Die Ruhe in ihrem kleinen Reich und das Gärtnern tun der Kölnerin, die sich seit dem Tod von Derya und Kian in Therapie befindet, gut. „Es geht mir bereits etwas besser. Ich war im November zwei Wochen lang in einer Tagesklinik. Allerdings ging es mir dort, auf engem Raum mit vielen verschiedenen Menschen, schlechter als Zuhause. Aber ich mache Fortschritte: Ich kann wieder besser Gespräche führen und fühle mich in der Gegenwart von anderen nicht mehr ganz so unwohl. Vor kurzem habe ich zu meiner Therapeutin gesagt: Ich freue mich, wieder Freude empfinden zu können“, sagt Rosi.

Trotzdem gäbe es immer wieder Momente, in der sie die schrecklichen Geschehnisse einholen. So beispielsweise an Mutter- oder Vatertag, wo viele Kinder in der Kleingartenanlage herumtollen. „An Vatertag kam ein Nachbar mit seiner Enkelin vorbei. Sie saß in einem kleinen elektrischen Auto, in dem Kian auch herumgefahren ist und ich überlegt hatte, ihm auch so eins zu kaufen. Da kullerten mir dann wieder Tränen herunter.“

Rosi übernachtet auch gerne in ihrem kleinen Idyll – dabei gibt es dann auch ein besonderes Ritual: „Jeden Abend vor dem Schlafen zünde ich für Derya und Kian jeweils ein Teelicht an. Das brauche ich für mich einfach.“ Denn die beiden dürften nicht in Vergessenheit geraten.