Missbrauch in Bergisch GladbachSchock-Zahl: Polizei hat 30.000 Verdächtige im Auge

Prozess_im_Missbrauchsfall Bergisch Gladbach

Ein 27-jähriger Täter wurde im Mai 2020 in Moers bereits zu zehn Jahren Haft verurteilt. Die Ermittlungen laufen weiter.

Köln – Im Kindesmissbrauchkomplex, der in Bergisch Gladbach seinen Ursprung hat, geht die Polizei mittlerweile gegen 30.000 Tatverdächtige vor. Diese unvorstellbar hohe Zahl an Beteiligten in dem Geschehen, in dem es um Kinderpornografie und Kindesmissbrauch geht, nannte der nordrhein-westfälische Justizminister Peter Biesenbach (CDU) am Montagvormittag in der Landespressekonferenz in Düsseldorf. Das teilte sein Ministerium via Twitter mit. 

Laut dem CDU-Politiker suchen die Strafverfolger der Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime NRW (ZAC) anhand der festgestellten IP-Adressen „die Täter und Unterstützer des Kindesmissbrauchs aus der Anonymität des Netzes zu zerren“. Dabei nutzen die Spezialisten Biesenbach zufolge „technisches Handwerkszeug, das sonst gegen Hacker, Cyberterroristen und Drogendealer im Darknet eingesetzt wird“.

NRW-Justizminister Biesenbach bringt Datenspeicherung ins Gespräch

„Die ZAC NRW wird landesweit in allen Fällen eingeschaltet werden, in denen die Auswertung von Beweismitteln in Kindesmissbrauchsfällen Hinweise auf Verknüpfungen in das Internet, Chatgruppen, Messengerforen und Darknetboards ergibt", so NRW-Justizminister Biesenbach zur neuen Task Force in NRW.

„Wenn wir Kindesmissbrauch im Netz aktiv bekämpfen wollen, müssen wir auch über die gesetzlichen Regelungen über die Speicherung von Daten sprechen. Das eine geht nicht ohne das andere“, zitierte das Justizministerium Biesenbach auf Twitter. (red)