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Miefiges Theater am RudolfplatzPremiere zum Schämen: Nur Kölner Star überzeugt

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Peter Millowitsch soll als rüstiger Opa verkauft werden.

Köln – Ein deutscher Schwank altert nicht. Basta! Auch wenn er fast 60 Jahre alt ist. Da wird noch mit harter D-Mark bezahlt, einer Bäuerin mit blonder BDM-Zopffrisur und Dirndl darf man schon mal nachsagen, sie hätte „gefressen wie eine Kuh”, und der künftige Bräutigam muss einen Sturm der Liebe entfachen, selbst „wenn es ein Zigeuner ist”.

Premiere im Volkstheater am Rudolfplatz: „Opa wird verkauft”

Am meisten irritiert bei der Premiere von „Opa wird verkauft” (1962) in der Volksbühne am Rudolfplatz, dass Regisseur Rolf Berg diesen ganzen Mief, diese Ranzigkeit und tranige Spießigkeit ohne ein auch nur ansatzweises Augenzwinkern inszeniert.

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Peter Millowitsch und Andrea Spatzek spielen gemeinsam in „Opa wird verkauft”.

Dünne Story und billige Kulissen: Theaterpremiere am Rudolfplatz

Größeren Wert scheint er auf die Tourneetauglichkeit des Werkes zu legen: Die Kulissen, die selbst einem Laientheater die Schamesröte ins Gesicht treiben würden, sind vermutlich in fünf Minuten zusammengeklappt und im Container verstaut. Seien wir nicht ungerecht: in zehn Minuten.

Dabei könnte die dünne Story etwas optischen Pep gebrauchen: Der renitente Opa (Peter Millowitsch) nervt Bauer Hannes (Piet Fuchs), Sohn Schorsch (Tobias Krebs) und Magd Katrin (Verena Wüstkamp). Der reiche Bauer Schlösser (Sebastian Schlemmer) blättert für den Opa 1000 Mark (!), weil er hofft, dessen angebliche Immobilien zu erben.

20 Jahre nach seinem Tod – Millowitschs Erbe: Willy, dat es Kölle ohne dich (hier lesen Sie mehr)

Peter Millowitsch überzeugt nach Theater-Aus

Deshalb verdonnert er seine Frau Resi (Ex-Lindenstraßen-Star Andrea Spatzek), besonders nett zu dem Miesepeter zu sein. Aber die Tochter (Anna Röser) des reichen Bauern verliebt sich in den Sohn des armen Landwirtes. Ende wie gehabt – ein gebrauchter Abend.

Halt! Die Schauspieler reißen es etwas raus! Peter Millowitsch setzt seine Entfesselungstherapie fort: Seitdem er die Last des Millowitsch-Theaters los ist, spielt er wie befreit auf. Die Pointen sitzen, das Timing stimmt, es ist eine Freude, ihm zuzuschauen.

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Peter Millowitsch auf der Volksbühne am Rudolfplatz.

Und Andrea Spatzek (gebürtige Salzburgerin) verblüfft mit einem bayerisch-österreichischen Sprachen-Mischmasch. Der Gewinner der Premiere ist Sebastian Schlemmer als geldgeiler Bauer: Sein Kölsch mit Euskirchener Einschlag (dort ist Schlemmer geboren) passt genau zu dem fiesen Möp.

Die Zuschauer feierten die Schauspieler mit großem Applaus und Standing Ovations.