Köln nennt sich gerne Sportstadt, doch die Realität sieht düster aus. Viele Sportstätten sind marode. Um die Infrastruktur auf Vordermann zu bringen, sei laut Schul- und Sportdezernent Robert Voigtsberger ein „höherer zweistelliger Millionenbetrag“ nötig.
Marode Sportstätten in KölnDezernent schlägt Alarm – große Maßnahme am Fühlinger See

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Der Kölner Schul- und Sportdezernent Robert Voigtsberger.
Der Kölner Schul- und Sportdezernent Robert Voigtsberger schlägt Alarm – allerdings nicht im Jugendbereich.
Die Sportinfrastruktur in der Domstadt bereitet ihm große Sorgen. „Also, ich bin ja nicht dafür bekannt, dass ich die Dinge Rosa-Rot male“, stellt Voigtsberger in einem Interview mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ klar.
Während Köln sich als Austragungsort für große Sportevents feiert und die Begeisterung bei Kölnerinnen und Kölnern ungebrochen ist, kämpft die Basis mit erheblichen Problemen. Fehlende Hallenzeiten, mangelnde Infrastruktur und ein Mangel an ehrenamtlichen Trainerinnen und Trainern trüben das Bild der „Sportstadt“.
„Die Sanierungs- und die Instandhaltungsbedarfe in unserer Sportstättenstruktur sind erheblich“, so Voigtsberger. Das Schulbauprogramm der Stadt helfe zwar, da mit jeder neuen Schule auch eine Sporthalle entstehe, doch das reiche bei Weitem nicht aus. Die im Haushalt vorgesehenen fünf Millionen Euro seien nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Voigtsberger beziffert den tatsächlichen Bedarf auf einen „höheren zweistelligen Millionenbetrag“. Große Hoffnungen setzt er daher auf die sogenannte Sportmilliarde des Bundes. Zwischen 2026 und 2029 könnte Köln daraus rund 40 Millionen Euro erhalten.
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Doch selbst diese Summe klingt beeindruckender, als sie ist. „Allein die Sanierungen des Bootshauses und des Zielturms am Fühlinger See kosten mindestens 10 Millionen Euro“, rechnet der Dezernent vor.
Die Bundesmittel seien ein „guter Anfang“, aber die Bedarfe vor Ort seien weitaus höher. Ohne zusätzliche Unterstützung von Bund und Land, so die düstere Prognose, werden die Herausforderungen kaum zu bewältigen sein. (red)