Prozess gestartetMann (†19) tot nach Messer-Attacke in Köln – Angeklagter (24) nicht schuldfähig?

Der 24-jährige Angeklagte betritt den Gerichtssaal neben Beamten.

Der 24-jährige Angeklagte muss sich seit Dienstag (16. April 2024) wegen Totschlags vor dem Kölner Landgericht verantworten.

Blutüberströmt wurde ein 19-jähriger Mann in Köln-Rodenkirchen im Hauseingang seiner Mutter gefunden, er starb. Jetzt muss sich ein 24-Jähriger für die Tat vor dem Kölner Landgericht verantworten.

von Iris Klingelhöfer (iri)

Als er den Stich ins Herz bekommt, schleppt er sich mit letzter Kraft zum Haus seiner Mutter in Rodenkirchen. Dort, in der Einfahrt, wird am Morgen des 23. September 2023 die Leiche des 19-Jährigen gefunden.

Seit Dienstag (16. April 2024) muss sich ein heute 24-Jähriger vor dem Kölner Landgericht wegen Totschlags und gefährlicher Körperverletzung verantworten.

Brutale Tat in Köln: Prozessauftakt nach Totschlag in Rodenkirchen

Der Vater des Opfers tritt in dem Prozess als Nebenkläger auf. Die Mutter, Oma sowie weitere Familienangehörige des 19-Jährigen sind im Publikum – wohl auch, um den Mann zu sehen, der ihren Sohn, Enkel, Neffen getötet haben soll. „Der hat meinen Enkel abgestochen“, klagt die Großmutter gegenüber EXPRESS.de an.

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Der ledige Beschuldigte befindet sich derzeit in der LVR-Klinik. Die Tat soll er im Zustand der Schuldunfähigkeit begangen haben. Es steht somit seine Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus an. Aufgrund seiner Krankheit war die Einsicht zur Unrechtshandlung aufgehoben. Laut Staatsanwaltschaft ist er für die Allgemeinheit gefährlich.

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Beim Prozessauftakt kündigt einer der beiden Verteidiger an, dass sich ihr Mandant sowohl zur Person als auch zur Sache einlassen wird.

Am 23. September 2023 gegen 2.15 Uhr soll der Beschuldigte am Rodenkirchener Bahnhof zunächst einem Mann gegen das Kinn getreten und sich anschließend mit dem späteren Opfer auf den Weg zu dessen Wohnung gemacht haben.

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Auf dem Weg, so die Anklage, kam zwischen den beiden zum Streit. Ob es um die vorherige brutale Attacke ging oder was anderes, ist noch unbekannt. Der 24-Jährige soll dabei ein Messer gezogen und es dem 19-Jährigen in den Oberkörper gerammt haben. Ein Stich, der Lunge und Herz traf.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Beschuldigten vor, dass er erkannt und billigend in Kauf genommen habe, dass das Opfer sterben könnte. Während der 24-Jährige flüchtete, schaffte es der 19-Jährige noch zum Haus seiner Mutter, die ganz in der Nähe seiner eigenen Wohnung wohnte. Dann brach er zusammen. Gegen 6.40 Uhr fand ein Jogger die Leiche des 19-Jährigen.

Der Prozess wird am 24. April fortgesetzt, dann mit der Einlassung des Beschuldigten und der Zeugenvernehmung. Das Urteil wird für Anfang Juni erwartet.