Ein grünes Paradies für Radfahr-Fans und alle, die zu Fuß unterwegs sind, mitten durch Müngersdorf, Braunsfeld und Ehrenfeld. Was klingt wie ein Traum, soll in Köln bald Realität werden: die „Low Line“. Doch der Weg dorthin ist steinig und voller Hindernisse.
„Low Line“ in KölnPlan für Superweg – doch es gibt einige Hindernisse

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Hier soll das grüne Herz der „Weststadt“ entstehen: Roland Schüler, Harald Schäfer und Ilsetraut Popke (v.l.) auf dem Gelände des ehemaligen Gleisdreiecks, wo ein Park geplant ist.
New York hat seine berühmte „High Line“, Köln will jetzt seine eigene „Low Line“! Die Idee: ein drei Kilometer langer, superbreiter und begrünter Rad- und Fußweg.
Er soll sich wie ein grünes Band durch die künftige „Weststadt“ ziehen – ein altes Gewerbegebiet, das gerade mit riesigen Wohn- und Büroprojekten komplett umgekrempelt wird.
Privatgrundstücke, Güterzüge und Proteste: Der Hindernislauf der „Low Line“
Doch die Sache ist komplizierter als gedacht. Denn die alte Bahntrasse der Häfen- und Güterverkehr Köln (HGK), auf der der Weg verlaufen soll, gibt es an vielen Stellen gar nicht mehr, berichtet der „Kölner Stadt-Anzeiger“. Die Lokalpolitiker und Experten Ilsetraut Popke, Harald Schäfer und Roland Schüler haben bei einem Rundgang gezeigt, wo die Probleme lauern.
Schon der Start in Müngersdorf ist ein Zankapfel. Und dann geht der Hindernis-Parcours erst richtig los: Plötzlich verläuft die geplante Strecke über das Privatgrundstück der Versicherung Swiss Life. Die Stadt besitzt das Land nicht und muss erst verhandeln. Ein Stück weiter versperrt eine Raffinerie den Weg. Und die größte Hürde: Eine noch aktive Güterzugstrecke der HGK muss überquert werden. „Die Lösung dafür zu finden, ist nicht so einfach“, gibt Verkehrsexperte Roland Schüler zu.
Schafft man das, erreicht die Low Line den geplanten „Hybridpark“, das künftige grüne Zentrum des Viertels. Doch gleich danach wartet der nächste Konflikt: Der Weg soll mitten durch die Bauwagensiedlung „Osterinsel“ führen. Dagegen protestieren die Bewohner und Bewohnerinnen! Und dort, wo Investoren und Investorinnen Hunderte Wohnungen planen, muss der Weg erst noch komplett neu entworfen werden.
Trotz aller Probleme gibt es aber auch gute Nachrichten. Ein Teilstück nach der Oskar-Jäger-Straße ist bereits fertig und führt über eine brandneue Brücke an der Weinsbergstraße bis zur Vogelsanger Straße. Am Ende soll die Low Line sogar bis zum Bahnhof Ehrenfeld reichen und so eine perfekte grüne Verbindung durch die Baufelder der „Weststadt“ schaffen. (red)