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Die erste und letzte „Miss DDR”In Köln begann Leticia Koffke ein neues Leben

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Leticia Koffke war die erste und letzte „Miss DDR”. Zwei Wochen nach ihrem Sieg gab es ihr Heimatland nicht mehr.

Köln – Sie war die erste und einzige Miss DDR. Als Leticia Koffke aus Brandenburg an der Havel mit 19 Jahren den Wettbewerb gewann, stand ihr Land jedoch bereits vor dem Aus. Zwei Wochen später gab es die DDR nicht mehr.

Schönheitswettbewerbe waren in der DDR eher vepönt. „Die Frau galt als gleichberechtigt”, erklärt Koffke, die heute in Wesseling wohnt, gegenüber dem EXPRESS. „Da passten solche Wettbewerbe einfach nicht ins Bild.”

Leticia Koffke: Erste und einzige Miss DDR lebt heute in Wesseling

Als sich die Grenze schließlich 1989 öffnete und der Westen in den Osten einzog, kam auch die Schönheitsindustrie mit, erinnert sie sich. Schließlich gab es in der Zeitung den ersten Aufruf zur Wahl der Miss Brandenburg.

„Meine Tante war gerade zu Besuch und meinte, ich sollte es doch mal ausprobieren”. Koffke wusste nicht genau, was auf sie zukam, meldete sich jedoch aus Neugier gemeinsam mit zwei Freundinnen an. „Plötzlich bin ich Zweite geworden”, sagt sie.

Gewonnen hat sie einen Pullover, eine Flasche Sekt und einen Spiegel. Zudem kam die Einladung zur Wahl des Bundeslandes Brandenburg. Auch hier belegte Koffke den zweiten Platz.

Schließlich fuhr sie mit den anderen Kandidatinnen nach Schwerin, wo die Wahl zur Miss DDR stattfinden sollte. Zu gewinnen gab es ein Auto.

„Ich hatte mich bereits damit abgefunden, dass ich wohl nie ein Auto oder einen Führerschein besitzen würde”, erinnert sich Koffke. „Und dann bin ich tatsächlich Erste geworden und hatte ein Auto”. Einen Mini Mayfair. Kurz darauf folgte der Titel zur ersten gesamtdeutschen Miss Germany.

Die gelernte Krankenschwester unterschrieb einen Modelvertrag. Gleich ab dem ersten Tag hatte sie so viele Auftritte und Termine, sodass sie nach ihrer Ausbildung nur etwa vier Wochen im Krankenhaus arbeitete.

Miss DDR und Miss Germany: Leticia Koffke erzählt ihre Geschichte

Plötzlich kam der Sprung in die große weite Welt. „Die DDR gab es zwar nicht mehr, aber das Gefühl war noch da. Ich habe auch gute Erinnerungen an meine Jugend.”

Koffke hatte Glück und konnte den Westen schnell kennenlernen, wie sie sagt. Sie flog nach Los Angeles und modelte dort. „Mein Leben drehte sich komplett in eine andere Richtung.”

Nach etwa zwei Jahren stellte sie jedoch fest, dass sie das Modeln nicht erfüllt. Gemeinsam mit ihrem Mann kam sie nach Düsseldorf, gründete eine Textilfirma und bekam 1996 eine Tochter. 2000 trennte sich Koffke von ihrem Mann und zog mit ihrer Tochter wieder nach Brandenburg zurück.

„Ich hatte drei Leben”: Leticia Koffke fand ihr Glück in Köln

Dort arbeitete sie bei einem Juwelier im Außendienst. „Ich arbeite gerne mit Menschen zusammen”, sagt Koffke.

2008 wendete sich jedoch noch einmal ihr Leben. Leticia Koffke litt an Nierenversagen. Doch durch eine Organspende ihres Bruders im Jahr 2011 ging es wieder bergauf.

Daraufhin hörte sie bald auf zu arbeiten und zog zurück ins Rheinland. „Dort gefallen mir die Menschen und ihre Art, miteinander umzugehen.” Sie lebte zunächst in der Kölner Südstadt. Später zog sie nach Wesseling. Dort gibt sie heute Yogakurse.

„Durch meine Krankheit kann ich nicht mehr Vollzeit arbeiten. Aber ich bin jetzt in meinem dritten Leben angekommen. Ich hatte das in der DDR, dann das Leben nach den Misswahlen und jetzt dieses.”

Leticia Koffkes Geschichte wird anlässlich des 30. Jahrestages zum Abschied der DDR in der ZDF-Dokumentation erzählt. „Ein Staat geht. Abschied von der DDR” wird am Dienstag (29. September) um 20.15 Uhr ausgestrahlt.