Blöde Idee mit Golf GTIKölns dümmster Auto-Betrüger muss auch noch draufzahlen

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Der Prozess drehte sich um einen Golf GTI Performance im Wert von rund 50 000 Euro.
Köln – Die Ehe kaputt, Zoff mit dem Geschäftspartner und einen Haufen Schulden am Hals. Und dann ließ sich Jens R. (31, Name geändert) zu einer bescheuerten Straftat überreden. Gestatten, Kölns dümmster Auto-Betrüger.
Köln: Golf GTI bei Ebay Kleinanzeigen angeboten
Am Montag musste sich der Kölner wegen Vortäuschens einer Straftat und versuchten Betruges in Saal 9 des Amtsgerichts verantworten. Er wollte seinen Golf GTI Performance auf dem Schwarzmarkt verkaufen und ihn hinterher als gestohlen melden. Doch sein „cleverer“ Plan ging überhaupt nicht auf.
Der Golf im Wert von etwa 50.000 Euro war nur geleast, er lief über die Firma des Angeklagten. „Er wollte das Auto abstoßen und suchte jemanden, der den Leasingvertrag übernimmt“, erklärte Verteidiger Achim Maur dem Richter. Daher habe er das Auto bei Ebay Kleinanzeigen inseriert.
Gemeldet habe sich dann aber ein gewisser „Toni“ aus Serbien. Der schlug den verhängnisvollen Deal vor: Bring mir das Auto, du bekommst 5000 Euro und meldest es als gestohlen – dann zahlt die Versicherung. Der klamme Kölner ging tatsächlich darauf ein.
Mit dem Auto bis nach Serbien gefahren
Treudoof setzte sich der Kölner in seinen Golf und fuhr mehr als 1500 Kilometer bis in die serbische Hauptstadt Belgrad. Fahrzeit: 14 Stunden und 32 Minuten, Stau und Pausen noch nicht einberechnet.
Angekommen am Flughafen in Belgrad nahm „Toni“ das Auto samt der beiden Original-Schlüssel und Fahrzeugschein in Empfang. Geld sah der Kölner nicht. „Das schicke ich nach“, habe der fremde Mann zu ihm gesagt und ihn einfach stehen lassen so der Angeklagte. Er sei dann nach einer Übernachtung per Flugzeug zurück nach Köln, habe damit auch noch ordentlich draufgezahlt.
Auto bei Versicherung als gestohlen gemeldet
Das Geld kam natürlich nie, zurück gab’s den Golf auch nicht. Als der Angeklagte fragte, ob er das Auto wieder abholen könnte“, schrieb ihm „Toni“ nur: „Ich habe das gar nicht mehr.“ Den ohnehin geplanten Versicherungsbetrug zog der Angeklagte danach durch.
Die Versicherung wurde jedoch schnell misstrauisch, nachdem sie den Eintrag bei Ebay gesehen hatte. Danach kam raus, dass der Kölner mit dem Auto nach Serbien gefahren war – Kennzeichen und Ausweis wurden an der Grenze erfasst, die Daten gespeichert.
Das Auto wurde durch serbische Behörden sichergestellt, ein großer Schaden entstand nicht. „Bei meinem Mandanten ging zu dieser Zeit alles drunter und drüber, es tut ihm sehr leid“, so Anwalt Maur, der die kriminelle Energie des Angeklagten als sehr gering einschätzte. Der Richter verhängte eine Geldstrafe: 2700 Euro.