KVB-Bilanz veröffentlichtFehlbetrag von 143 Mio. Euro nach „herausforderndem Jahr“

Eine Straßenbahn fährt in Köln durch die Zülpicher Straße.

Die KVB hat die Bilanz für das Jahr 2022 veröffentlicht. Trotz eines Fehlbetrages in Millionenhöhe freut sich das Unternehmen über eine Sache ganz besonders. Das Symbolfoto vom 13. Mai 2022 zeigt eine KVB-Straßenbahn.

Die Kölner Verkehrs-Betriebe mussten 2022 einige Herausforderungen meistern – doch die Fahrgäste hat das anscheinend nicht abgeschreckt. 

Immer mehr Gäste für die KVB! Das Unternehmen hat am Freitag (16. Juni 2023) die Bilanzen für das vergangene Jahr veröffentlicht – und siehe da: Die Fahrgastzahlen sind im Vergleich zum Vorjahr deutlich angestiegen.  

Im Jahr 2022 sollen rund 236 Millionen Menschen mit den Bussen und Bahnen unterwegs gewesen sein, das ergibt ein Plus von sagenhaften 64,4 Millionen – was für ein Erfolg!

KVB veröffentlicht Bilanz: Anzahl der Fahrgäste deutlich gestiegen

Und das trotz teilweise regelmäßiger Bahnausfälle. Schuld daran war unter anderem die in der zweiten Jahreshälfte deutlich angestiegene Krankenquote beim Personal.

„Die daraus resultierenden Fahrtausfälle sorgten für große Verärgerung bei den Fahrgästen und führten zu einer wachsenden Belastung für unsere Fahrerinnen und Fahrer“, heißt es vonseiten der KVB.

Doch mithilfe der wegfallenden Corona-Einschränkungen sowie der Einführung des 9-Euro-Tickets konnte das Ruder noch einmal herumgerissen werden: Die Menschen nutzten die kostengünstige Möglichkeit, mit Bus und Bahn zu fahren – wodurch KVB-Einnahmen in Höhe von rund 40 Millionen Euro verloren gingen. 

„Es war erneut ein herausforderndes Jahr für die Kölner Verkehrs Betriebe“, sagt die Vorstandsvorsitzende Stefanie Haaks. „Nach wie vor waren die Auswirkungen der Corona-Pandemie zu spüren, wenn auch in geringerem Maße als in den beiden Jahren zuvor.“

Weiter heißt es: „Überlagert wurde diese Entwicklung aber durch die Folgen des Krieges in der Ukraine mit stark steigenden Energie- und Rohstoffpreisen und einer damit einhergehenden Rekordinflation.“

Trotz eines Fehlbetrages in Millionenhöhe: „Freut uns sehr“

Das macht sich anscheinend auch im Unternehmensergebnis bemerkbar. Die KVB teilte mit, dass sie für das Jahr 2022 einen Fehlbetrag von insgesamt 143,5 Millionen Euro verbuchen musste – das klingt erst einmal nach einem enorm hohen Betrag.

Doch im Vergleich zum Vorjahr sei das Ergebnis um 1,4 Millionen Euro besser ausgefallen: „Dass uns das angesichts der großen Herausforderungen für uns und die gesamte Nahverkehrsbranche gelungen ist, freut uns sehr“, so Haaks.

Trotz aller Herausforderungen, die das Jahr 2022 mit sich brachte, konnten die Kölner Verkehrs-Betriebe auch das ein oder andere Projekt ans Laufen bringen. 

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Erstmals konnte mit dem KVB-Rad ein neuer Rekord geknackt werden: Über 1,9 Millionen Ausleihen und über mehr als 45.000 Neukunden- und Kundinnen durfte sich das Unternehmen freuen. Dabei wurde erstmals die Marke von 10.000 Ausleihen an einem Tag überschritten.

Außerdem konnte das Pilotprojekt rund um das KVB-Lastenrad in drei Kölner Stadtteilen (Nippes, Deutz, Neubrück) an den Start gehen. Und auch die Umstellung von normalen Bus-Fahrzeugen auf E-Busse ist in Arbeit – bereits 62 Busse mit Elektro-Antrieb sind derzeit auf den Kölner Straßen unterwegs. 

Für die KVB steht also auch nach der Bilanzveröffentlichung fest: Die Verkehrswende in Köln und in der Umgebung soll auch weiterhin vorangetrieben werden. (kvk)