Konzert an Kölner BrückeBeim zweiten Song muss Band kurz unterbrechen

Enter Shikari bei ihrem Auftritt an der Kölner Südbrücke

Enter Shikari bei ihrem Auftritt an der Kölner Südbrücke

Die englische Trancecore-Band Enter Shikari spielte an der Open-Air-Location in Köln-Poll. Dabei gab es zu Beginn ein Problem.

von Laura Schmidl

Gerade hatte Sänger Rou Reynolds von Enter Shikari auf dem Open-Air-Gelände an der Kölner Südbrücke zum zweiten Song „The Dreamer’s Hotel“ angesetzt, da sagt er mitten in der ersten Strophe: „Das müssen wir in Ordnung bringen.“

Ein Sound-Aussetzer. Bassist Chris Batten meint: „Das haben wir so geplant…“ – zur Freude der Fans in der ausverkauften Location bringt die Crew das Problem schnell wieder in Ordnung und das Konzert der englischen Band läuft ohne Zwischenfälle weiter.

Schwer einzuordnen ist der Stil von Enter Shikari: Metalcore vermischt sich mit fröhlichen Synthie-Elementen und elektronischen Effekten.

Reynolds, gekleidet im schlichten weißen Shirt und einer kurzen Hose, die an Badebuxe oder Boxershorts erinnert, tanzt dazu wie ein 14-Jähriger nach zwei Radler und sechs Red Bull. Nur gekonnt und deutlich cooler.

Das sind geschätzte 1,75 Meter pure Energie, die der Leadsänger über das gesamte Konzert ausdauernd ins Publikum hinein explodiert – was dieses dankbar annimmt und mit Circle Pits, Moshpits und Crowdsurfen quittiert.

Vor der Bühne an der Kölner Südbrücke war ordentlich was los.

Vor der Bühne an der Kölner Südbrücke war ordentlich was los.

Bühnenshow und Ansprachen bleiben auf ein Minimum reduziert, Gitarrist Liam Clewlow lobt indes die Location: „Was für ein wunderschöner Ort das ist“, staunt er.

Ob er wohl von den (Start)schwierigkeiten der Südbrücke weiß, die aufgrund von Genehmigungschaos schon kurz vor dem Aus stand und deren langfristige Zukunft noch immer nicht ganz gewiss ist? Wohl nicht – aber Recht hat er.

Dann konzentriert er und die Band sich wieder aufs überaus dynamische Spielen. Knappe 1,5 Stunden später endet die furiose Show mit „A Kiss for the Whole Word x“ und einer letzten Eskalation auf und vor der Bühne. Eine hervorragende Live-Band verabschiedet sich in den lauen Sommerabend.