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Jahrelanges Rätsel gelöstKölner Museum hat ein Leck – Ursache klar

Das Kolumba in der Kölner Innenstadt nahe der Hohe Straße.

Das Kolumba in der Kölner Innenstadt nahe der Hohe Straße.

Seit Jahren kämpft das berühmte Kölner Kolumba-Museum mit eindringendem Wasser. Jetzt ist die Ursache gefunden – und sie ist nicht da, wo alle gesucht haben.

Ein preisgekrönter Bau, ein architektonisches Meisterwerk – und trotzdem ist es undicht! Seit fast zwei Jahrzehnten dringt Wasser in das berühmte Kolumba-Museum des Erzbistums Köln. Immer wieder fiel Lehmputz von den Wänden. Ein jahrelanges Rätselraten für die Verantwortlichen!

Lange dachten alle: Es muss an der Fassade liegen! Die speziell entwickelten Kolumba-Backsteine wurden verdächtigt. Doch auch eine teure Schutzschicht auf den Außenwänden brachte keine Besserung. Das Wasser kam weiter.

Jetzt die große Wende! Nach all den Jahren hatten Gutachter und Gutachterinnen eine neue Idee: Was, wenn das Problem viel weiter oben liegt? Sie ließen die Flachdächer öffnen – und wurden fündig!

Die Wahrheit: Teile des Daches sind undicht! Auf der Museums-Webseite heißt es jetzt, dass die Abdichtung an den Anschlüssen der Flachdächer kaputt ist. Das Wasser sickerte von oben durch die Ziegel nach unten.

Schlimmer noch: Die Rede ist von „einem unkontrollierten Wassereintrag“, weil Bauarbeiter und Bauarbeiterinnen damals offenbar sogar Bleielemente nicht richtig verlötet hatten.

Dabei ist das Kolumba kein gewöhnliches Gebäude. Der Reiseführer „Lonely Planet“ schwärmt von dem Bau des Schweizer Star-Architekten Peter Zumthor, dem Gewinner des „Architektur-Oscars“. Die Zeitung „Welt“ nannte es schon 2007 „eines der schönsten Museen des Landes“.

Kolumba: Jury sprach von einem „Ausnahme-Museum“

Es gewann unzählige Preise, eine Jury sprach von einem „Ausnahme-Museum“. In einer Begründung hieß es: „Wer dieses Gebäude betreten hat, erfährt die Verzauberung, die Architektur auslösen kann.“

Trotz der Berühmtheit ist das Museum seit Jahren nicht ganz dicht. Museumsdirektor Stefan Kraus sagte schon 2016 gelassen: „Wenn man einen Prototyp baut, muss man damit leben, dass nicht alles funktioniert.“ Man mache niemandem einen Vorwurf.

Das Erzbistum Köln betont, mit Kolumba einen „außergewöhnlichen, international renommierten Ort geschaffen“ zu haben, der „die Stadt Köln architektonisch und inhaltlich bereichert“. Der Bau habe sich bewährt, Ansprüche an die Baufirmen bestünden nicht mehr.

Jetzt soll das Dach endlich saniert werden. An zwei Stellen wurden bereits neue Abdichtungen erfolgreich getestet. Über Wochen wurden diese Flächen künstlich und natürlich beregnet – und sie hielten dicht!

Wann die Sanierung der betroffenen Bereiche startet und was sie kostet, ist noch unklar. Die gute Nachricht für alle Kunst-Fans: Das Museum bleibt geöffnet. (red)