Kölsche MythenWie kam der Halve Hahn zu seinem Namen?

Ein halver Hahn und dazu ein leckeres Kölsch – so lässt es sich der Kölner schmecken.

Ein halver Hahn und dazu ein leckeres Kölsch – so lässt es sich der Kölner schmecken.

Köln – Ein Röggelchen, Butter, mittelalter Gouda und Senf – fertig ist der halve Hahn. Dass es bei der kölschen Spezialität gänzlich fleischlos zugeht, sorgt bei Zugereisten immer wieder für ungläubige Blicke. Doch woher hat das Gericht seinen irreführenden Namen?

Theorien zu der Herkunft gibt es einige. So besagt eine Geschichte, dass ein Wirt seinem Gast ein ganzes Roggenbrötchen mit Käse serviert habe, obwohl dieser nur ein halbes bestellt hatte. „Ääver isch will doch bloß ne halve han“, soll er daraufhin gejammert haben. Das Roggenbrötchen wurde in zwei Hälften geteilt und der halve Hahn war geboren.

Einer anderen Version zufolge war der halve Hahn ursprünglich das Pausenbrot für den Köbes. Demnach packte der immer dann sein Käsebrot aus, wenn das Kölschfass nur noch bis zum Hahn gefüllt war.

Vielleicht war es aber auch Wilhelm Vierkötter, der den halven Hahn erfand. Das behauptete der damals 72-Jährige jedenfalls in einem Leserbrief, den er 1913 an das Kölner Tageblatt schrieb. Darin heißt es, er habe sich 35 Jahre zuvor im Brauhaus Lölgen einen Spaß mit seinen Geburtstagsgästen erlaubt. Statt der angekündigten halben Hähnchen, hätte er in Absprache mit dem Köbes Röggelchen mit Käse servieren lassen und so sei das Gericht schließlich auf der Karte gelandet.

Gänzlich aufklären lässt sich das Mysterium um den Namen wohl nicht, aber wichtig ist ja vor allem eins – dass es schmeckt.