Paukenschlag im Rathaus! Die Stadt Köln hat im Jahr 2024 ein fettes Minus von 294 Millionen Euro eingefahren. Die Finanzlage ist so dramatisch, dass Oberbürgermeisterin Henriette Reker jetzt von der „größten Finanzkrise seit dem Zweiten Weltkrieg“ spricht.
294 Millionen Euro MinusKölns Stadtkasse leer – Reker schlägt Alarm

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Dunkle Wolken über Köln: Die Stadt ist mit 294 Millionen Euro im Minus, wie am Mittwoch (20. August 2025) bekannt wurde. (Archivfoto)
Was für Schock-Zahlen! Die Stadt Köln ist mit 294 Millionen Euro im Minus. Das wurden am Mittwoch (21. August 2025) bekannt gegeben.
Damit ist das Loch in der Kasse sogar noch größer als befürchtet. Ursprünglich hatte Stadtkämmerin Dörte Diemert mit einem Minus von 286 Millionen Euro gerechnet. Trotzdem sprach sie davon, dass die Stadt „sehr solide gewirtschaftet“ habe.
Die scheidende Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) findet deutlichere Worte. „Die Kommunen befinden sich in der größten Finanzkrise seit dem Zweiten Weltkrieg“, so Reker. Sie fordert erneut dringend mehr Geld von Bund und Land.
Das Kuriose: Eigentlich sprudelten die Einnahmen! Die Stadt nahm 2024 sogar 137,6 Millionen Euro mehr Steuern ein als geplant. Auch von Bund und Land floss mit 151,4 Millionen Euro mehr Geld als gedacht. Doch das reichte bei weitem nicht aus, um die „massiv gestiegenen“ Ausgaben zu decken. Am Ende standen Einnahmen von 6,04 Milliarden Euro Ausgaben von 6,34 Milliarden Euro gegenüber.
Dauer-Patient Kliniken und hohe Sozialausgaben
Die größten Kostenfresser sind laut Diemert die Sozialleistungen, das Personal der Stadt, die hochdefizitären städtischen Kliniken, die Jugendhilfe sowie höhere Zinsen. Auch Investitionen für die Klima- und Verkehrswende und der Schulbau reißen riesige Löcher in den Haushalt.
Allein die städtischen Kliniken, seit Jahren ein Sorgenkind, machten 2024 einen Verlust von 98,4 Millionen Euro. Dank eines Zuschusses der Stadt von 73,3 Millionen Euro steht am Ende „nur“ ein Minus von 25,1 Millionen Euro in den Büchern.
Reker warnte, dass sich Köln in Zukunft vieles nicht mehr leisten könne. Die Stadt müsse Prioritäten setzen – eine Mammutaufgabe für ihre Nachfolgerin oder ihren Nachfolger und den neuen Stadtrat, die nach der Wahl am 14. September übernehmen. (red)