Zwei Jahrzehnte VollgasKölns bester Club feiert Jubiläum – in China gibt es eine exakte Kopie

NBA-Legende Shaquille O’Neal legt im Bootshaus auf.

Die Gäste im Bootshaus stehen bei den Acts hautnah vor den Stars am DJ-Pult. Hier legte am 29. Juli 2023 NBA-Legende Shaquille O’Neal im Kölner Club auf.

Das Kölner Bootshaus gehört zu den besten Nachtclubs weltweit. In diesem Jahr feiert die beliebte Party-Location ihr 20-jähriges Jubiläum.

von Niklas Brühl (nb)

Das Bootshaus im Mülheimer Hafen hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten zu einer echten Institution im Kölner Nachtleben gemausert. Tausende Feiernde strömen an den Wochenenden in den Club, der sich beinahe direkt unter der Zoobrücke befindet.

Und der Erfolg des Clubs ist messbar: Als bester Nachtclub Deutschlands wurde er bereits ausgezeichnet, im weltweiten Diskotheken-Ranking vom britischen Fachmagazin „DJ Mag“ belegte das Bootshaus im vergangenen Jahr den sechsten Platz. Jetzt feiert der Club sein 20-jähriges Bestehen – und die Erfolgsgeschichte scheint noch lange nicht auserzählt.

Kölner Bootshaus feiert 20. Jubiläum – Stars gaben sich die Klinke in die Hand

20 Jahre Bootshaus – über 7000 Acts spielten in den vergangenen beiden Jahrzehnten vor tausenden Besucherinnen und Besuchern. Stars wie David Guetta, Avicii, Skrillex oder Tiesto gaben sich bereits die Ehre und ließen den Club am Mülheimer Hafen kochen. Auch der ehemalige Basketball-Star Shaquille O’Neal stand im vergangenen Sommer beispielsweise hinter dem DJ-Pult im Kölner Club.

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Auf den verschiedenen Dancefloors finden an einem Party-Abend über 2300 Menschen Platz, alleine auf dem Mainfloor können rund 1500 Menschen zu den verschiedenen Genres der elektronischen Tanzmusik feiern.

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Tom Thomas befindet sich im 13. Jahr als Geschäftsführer des Bootshauses, gegenüber EXPRESS.de erklärt er das Geheimnis hinter dem Erfolg: „Das gesamte Team und ich leben für diesen Laden. Wir wollen unseren Gästen das bestmögliche Erlebnis bieten, unsere Technik hier kann mit großen Festivals mithalten. Das ist auch der Grund, warum es uns gelingt, immer wieder große Stars an unser DJ-Pult zu locken. Direkt vor ihnen stehen die Menschen, die sie vergöttern, zu ihrer Musik abgehen und ausrasten – wir möchten keine Gäste haben, die den ganzen Abend mit ihrem Handy filmen. Es sind die erlebten Momente, die unserem Publikum so gut gefallen.“

40 festangestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gibt es im Bootshaus, über 100 Minijobberinnen und Minijobber kommen dazu.

Bootshaus in Köln: Gäste wie FC-Ultras, Eins-zu-Eins-Kopie in China

Einer, der von Beginn an dabei war, ist Ulrich Rauschenberger, der im Bootshaus unter anderem für das Booking der Künstlerinnen und Künstler verantwortlich ist. Er begleitete seit Eröffnung des Clubs im Jahr 2004 den Wandel von der „schäbigen Disko“, so sagt Rauschenberger selbst, bis hin zu einer der angesagtesten Techno-Locations Deutschlands.

Er war es auch, der zusammen mit Sascha Weber, der im Bootshaus auch heute noch für die Programm-Konzepte verantwortlich ist, in den Anfangszeiten des Clubs die beliebte Partyreihe „Loonyland“ ins Leben rief, durch die das Bootshaus auch über die Grenzen Kölns Bekanntheit erlangen konnte.

Tom Thomas, Uli Rauschenberger, Sacha Weber vor dem Eingang vom Bootshaus.

Die Köpfe hinter dem Erfolg des Bootshauses: Geschäftsführer Tom Thomas zusammen mit Uli Rauschenberger und Sacha Weber stehen am 11. April 2024 vor dem Eingang des Nachtclubs.

Rauschenberger beschreibt das besondere Publikum des Nachtclubs gegenüber EXPRESS.de so: „Ich vergleiche unsere Gäste, die teilweise mit uns aufgewachsen sind und uns diese 20 Jahre begleitet haben, gerne mit den Ultras vom 1. FC Köln. Sie leben für das Bootshaus, sie sind wild, sie sind laut, niemand kann sie stoppen. Es steckt eine unheimliche Energie und Power im Bootshaus, vor allem auf dem Mainfloor entwickelt sich – auch aufgrund der Bauweise, die einem Amphitheater gleicht – oftmals eine Stimmung, die mit nichts anderem zu vergleichen ist.“

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Die Platzierungen in den Club-Rankings von „DJ-Mag“ tun dabei ihr Übriges: „Das ist für uns jetzt kein entscheidender Indikator, aber zeigt immer wieder, dass wir vieles richtig machen. Für mich ist das zu vergleichen mit der ADAC-Auszeichnung zum Auto des Jahres. Man ist dann bei den Leuten positiv konnotiert und das nehmen wir natürlich gerne mit. Vor allem international haben viele Menschen den Club auf diese Weise kennengelernt“, sagt Niklas Aigner, Marketing-Chef im Bootshaus.

Daran anknüpfend ergänzt Ulrich Rauschenberger: „In China gibt es eine Eins-zu-Eins-Kopie vom Bootshaus. Dort wird dasselbe Logo benutzt, dieselbe Strategie verfolgt. Das ist natürlich illegal, aber viel kann man da nicht machen. Aber es ist schon interessant zu beobachten. Eine Dokumentation, wie wir dorthin reisen und praktisch unseren eigenen Club besuchen, hätte schon was“, sagt das Bootshaus-Urgestein mit einem Lächeln im Gesicht.