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Kölnerin begeistertGlück durch Rheinsteine: Das steckt hinter dem neuen Faible

Rhein

Unzählige Steine: Das Rheinufer im Kölner Norden.

Köln – Ihr Glück findet Angelika Dederichs (50) fast täglich, wenn sie mit ihrem Schäferhund-Mix Spiro am Rhein entlangjoggt. Ihr Glück – das sind dann die bis dahin meist unbeachteten Steine, die am Ufer Wasser, Wind und Wetter preisgegeben sind.

Aus Rheinsteinen werden kleine Kunstwerke

Angelika hebt die schönsten auf und verwandelt sie zu Hause mit Pinsel, Stift und Farbe in farbenfrohe Glückssteine, kleine Kunstwerke versehen mit Dom oder Rhein, Clowns, Tieren oder auch mal mit Po- und Handtaschen-schwenkenden kölschen Mädcher vom Eigelstein.

Wirtin Angelika Dederichs mit zwei Rheinsteinen, die sie bemalt hat.

Wirtin Angelika Dederichs mit zwei Rheinsteinen, die sie bemalt hat.

Das Ungewöhnliche: Die Wirtin der Gaststätte Vogel behält die von ihr bearbeiteten Steine nicht für sich, sondern legt sie an Orten aus, an denen man sonst wenig schöne Fundstücke vermutet.

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Bitte mitnehmen: Das ist der Clou an der Sache

Man findet sie dann an Straßenecken, in Blumenkästen, auf einer Wiese, unter einem Baum oder nahe ihres Lokals an der Eigelstein-Torburg. Noch ungewöhnlicher: Der Finder kann das kleine Kunstwerk behalten, von ihm wird kein Dankeschön, kein Cent erwartet. Einzige Bitte: „Ich freue mich mega, wenn  der Stein abfotografiert und gepostet  wird – und eines Tages wieder auf Wanderschaft geht.“

Vogelwirtin am Eigelstein

Angelika Dederichs hofft, dass die Steine mitgenommen werden.

Facebookgruppe #Rheinstein: Idee kam aus Düsseldorf 

Angelika Dederichs und ihr Glück, das sie weitergibt – sie ist damit nicht allein. Sie ist eine der bisher etwa 300 Kölnern, die sich in der Facebookgruppe „#Rheinstein“ zusammengefunden haben. Ein Hobby, das immer verbreiteter wird: Gesammelt, gemalt und ausgelegt wird inzwischen fast am gesamten Rhein. Initiatorin ist die Düsseldorferin Kirsten Ihde-Schnarr, die die Facebook-Gruppe „#Rheinstein“ vor rund einem Jahr ins Leben rief. 

Angelika Dederichs stieß in Hamburg auf einen Stein

Dass es so etwas gibt, entdeckte Angelika Dederichs im März bei einem Hamburg-Besuch. Sie fand ihren ersten Stein nahe der Elbe, handtellerflächengroß, auf der einen Seite knallbunt angemalt. Entscheidend war die Rückseite: Dort war das Facebook-Zeichen abgedruckt mit dem Hinweis, ein Bild vom Stein an „#Elbstone“ zu posten, den Stein aber selbst zu behalten oder weiter zu geben.

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Bunt bemalte Rheinsteine im Holzfach

„Die ersten Bilder waren eine Katastrophe"

„Ich war sofort von der Idee angesteckt“, sagt sie „und bin jetzt fast besessen davon!“ Dass es so wurde, hat sie selbst überrascht: „Ich habe immer gedacht, jedes Kind im Kindergarten könne besser malen als ich. Und die ersten Bilder waren auch noch eine Katastrophe“, erinnert sie sich. „Doch nach einigen Versuchen ist es anders geworden. Ich habe angefangen wie ein kleines Kind, und es wurde immer größer. Heute hebe ich einen Stein auf und sehe sofort, was drauf passt. Der Stein zeigt mir, was er drauf haben möchte.“

Die Steinmalerei tut der Kölnerin gut

Die Malerei macht auch was mit ihr: „Es hat bei mir für ein neues Selbstbewusstsein gesorgt, jetzt weiß ich, dass in einem Menschen oft viel mehr steckt, als er denkt. Ich mache jetzt viele Sachen, an die ich mich früher nicht getraut hätte. Man mutet sich viel zu wenig zu und hat Angst, dass man sich blamiert. Ist doch Quatsch. Manchmal brauchst du nur einen Erfolg, und es geht los.“