Die Kölner Zöllnerinnen und Zöllner sind immer für eine Überraschung gut. Jetzt haben sie ein vermeintliches Markenprodukt in enormer Menge sichergestellt.
Das wird gefälscht?Zoll stellt ungewöhnliche Produktfälschung sicher – reicht für ganz Köln
Copyright: Zollfahndung Essen/dpa
Der Kölner Zoll hat gefälschte Markenware aus dem Verkehr gezogen. Unser Symbolfoto zeigt einen Erfolg des Zollfahndungsamtes Essen, das am 25. Januar 2024 palettenweise unversteuerte E-Zigaretten sicherstellte.
Gefälschte Markenklamotten, -taschen oder Zigaretten sind längst bekannt. Das, was der Kölner Zoll jetzt jedoch aus dem Verkehr zog, ist dann doch mehr als ungewöhnlich.
Wie das Hauptzollamt Köln am Mittwoch (7. Februar 2024) bekannt gab, konnten 23.000 Kilogramm gefälschtes Waschpulver sichergestellt werden – insgesamt mehr als 5400 Packungen!
Kölner Hauptzollamt: Gefälschtes Waschpulver kam aus der Türkei
„Diese enorme Menge liegt knapp über dem durchschnittlichen Tagesverbrauch an Waschpulver aller Einwohner und Einwohnerinnen der Stadt Köln zusammen“, erklärt Jens Ahland, Pressesprecher des Hauptzollamtes.
Die Schmuggelware war im Lkw auf dem Weg aus der Türkei nach Deutschland. Empfänger: ein Mann aus Mülheim an der Ruhr. Doch dann wurde der Lastwagen beim Zollamt Köln-Wahn ganz genau unter die Lupe genommen.
Verpackungen nachgeahmt – Kölner Zollsprecher mit Warnung
Das gefälschte Waschpulver befand sich in nachgeahmten Verpackungen eines bekannten Waschmittelherstellers. Diese seien allerdings recht gute Nachahmungen gewesen, so Jens Ahland auf Nachfrage von EXPRESS.de. Daher habe man Kontakt zum Originalhersteller aufgenommen und Fotos der Verpackungen geschickt. Die Antwort: Es sind Fakes!
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„Der Originalwert der Ware beträgt fast 110.000 Euro“, erklärt der Pressesprecher. Das gefälschte Waschmittel wäre hingegen nur zu einem Bruchteil verkauft worden. Ahland warnt: „Bei so günstigen Preisen ist die Chance groß, dass auch sehr schädliche Inhaltsstoffe verwendet wurden.“
Man kenne das unter anderem bei gefälschtem Shisha-Tabak. Da drin seien schon Reste von Plastik bis hin zu Mäusekot gefunden worden.
Kölner Zoll hat auch schon gefälschte Kondome sichergestellt
Der Originalhersteller des Waschmittels wurde über die Sicherstellung informiert und kann nun zivilrechtlich gegen den Empfänger vorgehen. Das Fake-Produkt wurde laut Ahland bereits im Auftrag des Markeninhabers vernichtet.
„Bei Produktfälschungen denken viele Menschen in erster Linie an teure Handtaschen, Uhren oder Schuhe denken. Aber wir haben auch schon gefälschte Knopfzellen-Batterien, Rasierklingen, Glühbirnen oder Kondome sichergestellt“, so der Hauptzollamts-Sprecher.
Fake-Produkte werden verramscht: Auch Kölner Zoll nimmt Kampf auf
Die Marken- und Produktpiraterie sei ein Hemmschuh für fairen Wettbewerb und neue Arbeitsplätze, erklärt Jens Ahland: „Dies gilt insbesondere für ein Land wie Deutschland, in dem hochwertige Produkte hergestellt werden.“
Aber nicht nur deutsche Unternehmen würden sich mit dem Problem konfrontiert sehen, dass ihre hochwertigen Produkte kopiert und zu wesentlich geringeren Herstellungskosten und überwiegend geringer Qualität unter Ausnutzung billiger Arbeitskräfte dann auf dem europäischen Markt regelrecht verramscht werden. Hier versuche der Zoll, im Interesse von Wirtschaft und Privatpersonen, für fairen Wettbewerb zu sorgen.