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Kölner Traditionsmarke4711 will jetzt die USA erobern

Stephan Kemen, Chef von Mäurer & Wirtz, will mit der Kölner Traditionsmarke 4711 den US-Markt erobern.

Stephan Kemen, Chef von Mäurer & Wirtz, will mit der Kölner Traditionsmarke 4711 den US-Markt erobern.

Das gab's noch nie! Die Kölner Duft-Ikone 4711 wagt nach über 200 Jahren den Sprung über den großen Teich und will den US-Markt erobern. Das verkündete der Chef jetzt in Köln.

„Jetzt ist es Zeit für den nächsten großen Schritt: den Sprung nach Amerika“, verkündete Mäurer-&-Wirtz-Chef Stephan Kemen bei der Kölner Marketing-Veranstaltung „Markenwirtschaft“. Eine echte Kampfansage! „Wir haben 4711 neu erfunden. Jetzt bringen wir die Legende über den Atlantik“, so Kemen.

Hintergrund der Offensive: Das Unternehmen aus Stolberg, das seit 2006 die Rechte an 4711 hält, hat der Marke in den letzten Jahren eine ordentliche Frischzellenkur verpasst. Denn nach dem Wegfall des wichtigen Russland-Geschäfts, wo das Duftwasser extrem beliebt war, mussten neue Märkte her.

Das angestaubte Image ist endgültig passé

Kemens selbstbewusste Beschreibung für die Arbeit der letzten Jahre: „Make 4711 Great Again“. Er erklärte: „Mäurer & Wirtz hat die Marke 4711 durch Duftkollektionen in verschiedenen Preissegmenten und aufmerksamkeitsstarke Kampagnen neu belebt und erfolgreich ins Hier und Jetzt geführt.“

Das etwas angestaubte Image soll damit endgültig passé sein. Und die Strategie scheint aufzugehen!

„Heute ist 4711 in über 65 Ländern erhältlich, auch in China“, berichtete Kemen. Seit vier Jahren ist die Marke im Reich der Mitte am Start und schaffte es dort laut dem Chef unter die „Top 30 der Selektivdüfte“, auch wenn das Geschäft zuletzt etwas nachgelassen habe.

Statt nur auf das klassische Eau de Cologne zu setzen, gibt es heute eine ganze Produktfamilie namens Acqua Colonia. Die Produkte gibt es schon seit 15 Jahren für rund 25 Euro. Aber 4711 kann auch Luxus: Mit der Kollektion „Acqua Colonia Collection Absolue“ will man im Premium-Segment mitmischen – für einen stolzen Preis von rund 120 Euro.

Die Ankündigung machte Kemen in der Malzmühle am Heumarkt vor rund 70 geladenen Gästen der Netzwerkveranstaltung „Markenwirtschaft“. (red)